Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 25. Januar 2014, Seite 22, Ressort Lokales

Kiel – wir kommen

Paula Lindenborn, Kevin Zdrojewski und Marcel Macke haben sich für Biologie-Wettbewerb qualifiziert
Fürstenau/Bersenbrück. „Kiel – Wir kommen!“ So lautet zurzeit das Motto von Kevin Zdrojewski, und Marcel Macke vom Gymnasium Bersenbrück sowie von Paula Lindenborn von der Integrierten Gesamtschule in Fürstenau. Vom 9. bis 14. Februar nehmen sie an der dritten Runde des Wettbewerbs „Internationale Biologie-Pyramide“ in Kiel teil. Dort werden die besten 45 Schüler bundesweit gegeneinander antreten.
Die Biologie-Pyramide ist ein internationaler Wissenschaftswettbewerb, der seit 1994 über die Bühne geht. Er beinhaltet fünf Runden, in denen Schüler aus der ganzen Welt die Chance haben, ihr Können unter Beweis zu zeigen.
Die erste Runde ist bereits abgehakt. Sie fand in Form einer Hausarbeit statt. 1600 Schüler aus ganz Deutschland machten mit. 123 kamen aus Niedersachsen. Von denen qualifizierten sich 76 für die zweite Runde. Die fand im Rahmen einer zweistündigen Klausur mit 40 Multiple-Choice-Fragen sowie zehn komplexen Aufgaben statt. „Für die zweite Runde mussten wir uns wirklich vorbereiten, nicht nur, weil die Anforderungen höher waren, sondern weil man die Aufgaben eigenständig und ohne Hilfestellung bearbeiten musste“, so das Trio aus Bersenbrück und Fürstenau.
Das Ergebnis: Von den 76 Schülern aus Niedersachsen blieben nur noch drei übrig: Kevin Zdrojewski, Marcel Macke und Paula Lindenborn.
Diese dritte Runde findet nun im Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel statt. Dort kommen die noch verbliebenen 45 Teilnehmer aus ganz Deutschland zusammen. Nach der Anreise und einem gemeinsamen Abendessen wird es am zweiten Tag mit den Vorbereitungen für einen Crashkurs weitergehen. Der darauf folgende Tag ist der Praxis gewidmet. Die Schüler bearbeiten in drei Laboren bis zu drei Aufgaben aus drei ausgewählten biologischen Bereichen, Zeit haben sie dafür je 75 Minuten. Am vierten Tag steht die theoretische Klausur an – dieses Mal mit 80 Multiple-Choice-Fragen und 20 komplexen Aufgaben. Zeit: vier Stunden.
Nach einem Ausflug nach Hamburg folgt am letzten Tag die Siegerehrung. „Zwar hoffe ich, dass ich die vierte Runde schaffe, aber ich werde die Tage in Kiel auch so genießen“, erklärt Kevin. Er freue sich einfach darauf, viele neue Erfahrungen sammeln zu können.
Von den 45 Teilnehmern dürfen die zehn besten Schüler noch einmal für eine Woche nach Kiel kommen. Dort findet die vierte und letzte bundesweite Runde statt. Die vier besten Schüler fahren nach Bali. Dort steht die internationale und letzte Runde auf der Agenda. Jungen und Mädchen aus 57 Nationen nehmen teil. Das Besondere: Die Aufgaben werden sich nicht mehr auf Oberstufen-Niveau bewegen, sondern auf Uni-Niveau.
Und wie bereiten sich die Schüler auf die nächsten Herausforderungen vor – unter anderem auf die geforderten praktischen Aufgaben? Kevin beispielsweise hat sich für die dritte Runde im Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) in Quakenbrück mit dem experimentelle Arbeiten im Labor vertraut gemacht. Auch Marcel hat sich mit den notwendigen Arbeitstechniken vertraut gemacht, und zwar in einem Veterinärlabor in Ankum. Für beide 18-jährigen Schüler ist der Wettbewerb in gewisser Weise auch schon ein wenig eine Vorbereitung auf das spätere Berufsleben. Beide können sich gut vorstellen, Medizin oder Bio-Chemie zu studieren.
Unterstützung bekommen die beiden Schüler zudem von Günter Kosmann. Er ist nicht nur Kursleiter des Biologie-Leistungskurses der 12. Klasse, sondern auch seit 1996 Landesbeauftragter für Niedersachsen. Er hilft den Schülern bei der Vorbereitung auf die Wettbewerbe und motiviert sie immer wieder. Dafür bedanken sich die beiden Schüler des Gymnasiums Bersenbrück ausdrücklich.
Auch Paula wird sich noch mit der Praxis im Labor vertraut machen. „Im Moment bereite ich mich so vor, dass ich viele Bücher lese und mikroskopiere. Außerdem darf ich an dem Oberstufenunterricht teilnehmen, obwohl ich erst in der zehnten Klasse bin“, erzählt sie. Dafür danke sie besonders dem IGS-Lehrer Norbert Eckrodt. Er unterstütze sie toll und motiviere sie, freut sich die 16-jährige Schülerin. Auch sie freut sich bereits auf die Tage in Kiel. Und wer weiß: Vielleicht sehen sich alle drei in der vierten Runde wieder. Das wäre doch was.

http://www.noz.de/lokales/bersenbrueck/artikel/445702/schuler-aus-furstenau-und-bersenbruck-zur-bio-pyramide

zurück