Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 28. September 2013, Seite 20, Ressort Lokales

In der Höhle des Krakauer Drachen

IGS-Schüler bauten Kontakte zu polnischen Partnern aus
Fürstenau. Wie beschreibt man in wenigen Zeilen die Erlebnisse und Erfahrungen, die eine Gruppe von Schülern des 9. Jahrgangs der IGS Fürstenau beim Schüleraustausch mit der südpolnischen Stadt Krakau gemacht hat? Vielleicht in Zahlen: 3000 Kilometer in Bussen zurückgelegt, gut 50 Kilometerzu Fuß, natürlich verteilt auf verschiedene Tage, 320 Quadratkilometer geballte Kultur und pulsierende Studentenstadt, über 1000 Jahre Stadtgeschichte, 135 Meter Tiefe erreicht in der historischen Salzmine Wieliczka, 1377 Meter Höhe erklommen in der Tatra bei Zakopane, 31 Schüler aus Deutschland bei 31 polnischen Austauschpartnern, 13 Tage.
Aber natürlich sagen Zahlen nie genug aus! Besonders fielen den begleitenden Lehrern und Organisatoren Eva Jansen und Holger Isfort bei dieser Austauschfahrt das allgemein gute Klima und die besondere Atmosphäre zwischen den deutschen und polnischen Schülern auf. Wie auch schon beim Besuch der polnischen Gruppe in Fürs tenau fanden die Schüler schnell zueinander und nahmen positiv eingestellt und motiviert am Programm teil, das vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk und dem Landkreis Osnabrück gefördert wurde. Und das war sowohl vielseitig als auch anstrengend: Nach einer 16-stündigen Nachtfahrt im Euro Line-Bus und einer anschließenden Schlaf- und Akklimatisierungspause ging es zunächst an die Erkundung der Schule und der atemberaubend schönen historischen Altstadt sowie des berühmten Wawel-Hügels mit Schloss und Kathedrale.
In den darauf folgenden Tagen wurden bei bestem Wetter die hügelige, teils felsige Umgebung Krakaus, das ursprüngliche Tatra-Hochgebirge, in dem noch Bären und Wölfe leben, die Salzmine Wieliczka und natürlich die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt erkundet.
Weitere Höhepunkte waren die Floßfahrt auf dem wilden Dunajec-Fluss, die Erkundung des Ojcow-Nationalparks mit seinen Höhlen und Felsen und ein Besuch im historischen jüdischen Viertel „Kazimierz“. Dieses war in jüngerer Vergangenheit Drehort des Film „Schindlers Liste“ und ist heute ein belebter zweiter Stadtkern, in dem sich Studenten, Einheimische und Touristen gleichermaßen treffen, um die besondere Mischung von Geschichte und aktuellem Zeitgeist zu spüren, die dort herrscht.
Nicht fehlen durfte der Besuch der Höhle des berühmten Krakauer Drachen, ehe es auf den Heimweg ging. Es bleiben viele neue Erfahrungen, Eindrücke und Freundschaften, die alle Teilnehmer fortan mit dem östlichen Nachbarland verbinden. Und ganz ehrlich: Wen interessieren da noch Zahlen?

http://www.noz.de/lokales/fuerstenau/artikel/416552/furstenauer-schuler-in-der-hohle-des-krakauer-drachen

zurück