Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 22. Februar 2013, Seite 15, Ressort Lokales

Zahlreiche Nadelstiche gegen die IGS

Gespräch zum Gastschulgeld und zur Zukunft der Grundschulen – Kritik an Neuenkirchener Verhalten

ja Fürstenau/Bippen/Berge. Die Schullandschaft im Nordkreis ist in Bewegung. Da wird über das  Gastschulgeld debattiert, über die Verlegung oder Schließung von Schulen. Auch steht eine Elternbefragung durch den Landkreis an. Mittendrin in der Debatte steckt auch die Samtgemeinde Fürstenau – nicht zuletzt wegen des Erfolges der Integrierten Gesamtschule. In einem Gespräch bezog Samtgemeindebürgermeister Peter Selter zu den aktuellen Fragen Stellung.
Fangen wir mal mit der Aktion des Landkreises an, der in Kürze alle Eltern der Schuljahrgänge eins bis drei befragt. Was erhoffen Sie sich davon?
Die Ergebnisse werden objektive Grundlagen für eine fundierte Bedarfsplanung aller Schulen sein. Ich würde mich deshalb freuen, wenn möglichst viele Eltern an der Befragung teilnehmen. Möglicherweise wird sich dann auch ein Trend der vergangenen Jahre bestätigten, nämlich der, dass sich viele Eltern für ein System wie das unserer Integrierten Gesamtschule aussprechen werden. Die Entwicklung der Schülerzahlen an der IGS legt das nahe.
Wie sind denn die aktuellen Zahlen?
Also. Die IGS steht so gut wie noch nie da. Neben den knapp 700 Schülern aus der Samtgemeinde Fürstenau kommen jeden Morgen mehr als 700 junge Leute aus anderen Kommunen nach Fürstenau, um die erfolgreiche Schule der Samtgemeinde zu besuchen. Das liegt auch daran, dass die IGS sehr gut arbeitet, die Stimmung passt und die Schulgebäude mit großer Unterstützung des Landkreises auf einen guten Stand gebracht worden sind. Bereits seit Jahrzehnten nutzen auch die umliegenden Gemeinden die IGS, damit ihre Schüler ein zeitgemäßes Schulangebot erhalten und auch die Möglichkeit nutzen können, ihr Abitur zu machen. Wir sind sehr froh, dass die Schule so erfolgreich ist. Die Kinder aus den Nachbarkommunen sind herzlich willkommen. Da sollten sich die Eltern auch nichts anderes erzählen lassen.
Und das Thema Gastschulgeld? Das wollen die Nachbarkommunen ja teilweise nicht mehr zahlen. Einerseits geht es da um Fragen des Abrechnens, andererseits aber auch darum, die eigenen Schulstandorte zu stärken.
Meiner Meinung nach passen diese Vorstöße derzeit zu den zahlreichen „Nadelstichen“ gegen die IGS. Da wird beispielsweise von einem „Sog“ der IGS gesprochen, es schwingt mit, wir hätten zu viel Geld erhalten oder uns Gesprächen verweigert. Da wünsche ich mir, dass bei der Wahrheit geblieben wird. Das Thema Gastschulgeld wurde beispielsweise mit der Samtgemeinde Neuenkirchen in einem halben Dutzend Telefonaten und zwei persönlichen Gesprächen thematisiert. Die notwendigen Unterlagen liegen vor. Ich kann die Aufgeregtheit nicht nachvollziehen. Im Übrigen sollten sich die Nachbarkommunen überlegen, ob derartige Diskussionen der richtige Weg sind, Werbung für die eigenen Schulen zu machen.
Eine weitere Baustelle ist die Zukunft der Grundschulen in der Samtgemeinde Fürstenau. Da hat es in den vergangenen Tagen viel Aufregungen wegen der angekündigten Empfehlungen des Landesrechnungshofes gegeben, Grundschulen zusammenzulegen oder zu schließen. Wie ist der Stand der Dinge?
Was für mich zählt, ist der Elternwille. Solange die Grundschulen, die allesamt eine gute Arbeit machen, von Eltern und Lehrern gewollt sind, werde ich mich für den Erhalt der heutigen Grundschullandschaft starkmachen. Eine Schule schließt man nur einmal. Schade ist es, dass es auch an dieser Stelle viele Gerüchte mit viel Unwahrheit oder zumindest Unwissenheit gibt. Das kostet alle Beteiligten leider Zeit und Energie.
Letzte Frage: Was wünschen Sie sich von den beteiligten Schulleitungen und Kommunalpolitikern?
Sachlichkeit und den Mut, sich für die Schullandschaft und damit für unsere Kinder starkzumachen.

http://www.noz.de/lokales/69727077/zahlreiche-nadelstiche-gegen-die-igs-in-fuerstenau

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