Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 11. Dezember 2012, Seite 16, Ressort
Lokales
Auch gegen Abend noch im Labor geforscht
Projekttage der Fürstenauer Gesamtschule nicht nur im fernen Istrien
simk Fürstenau.
Während die einen im fernen Kroatien lernten, befassten sich die
anderen in Hopsten, also gleich um die Ecke, mit Gewässerökologie. Zwei
Biologieleistungskurse des zwölften Jahrganges unter der Leitung von
Norbert-Eckrodt und Stephan-Heinrich Flohr zogen in das
Naturschutzgebiet am Heiligen Meer.
.Jenseits des in der Schule
üblichen 90-Minuten-Taktes untersuchten die Oberstufenschüler
Wasserqualität, Flora und Fauna der dortigen Erdfallseen. Wichtigstes
Werkzeug waren Gummistiefel und Planktonnetze ebenso wie Mikroskope und
Bestimmungsbücher. „Neben bedeutenden biologischen Erkenntnissen für
das anstehende Zentralabitur lernen die Schüler akademische
Arbeitsweisen und insbesondere auch Arbeitszeiten kennen“, betonte
Stephan-Heinrich Flohr.
Über mehrere Tage intensiv an einem Thema
arbeiten und jenseits eines Acht-Stunden-Tages auch gegen Abend noch im
Labor zu forschen sei für die meisten Schüler ungewohnt. „Ebenso neu
ist für viele die Erfahrung, dass das Ganze dann auch noch Spaß macht
und Zufriedenheit erzeugt“, bemerkte der Lehrer. Er lernte selbst als
Student bereits in der Biologischen Station „Heiliges Meer“, und er ist
überzeugt von dem Angebot der Station, stellt diese doch eine ideale
Möglichkeit dar biologische Erkenntnisse in einem anderen
Erfahrungsrahmen als der gewohnten Schule zu gewinnen – und das auch
noch fast vor der Haustür.
Ganz und gar nicht vor der Haustür
lernten hingegen 83 Oberstufenschüler des 13. Jahrganges alles zwischen
Old Shatterhand und dem Octopus, und zwar auf der Insel Krk in Kroatien
(Foto rechts). Sie beschäftigten sich mit Themen, die den
Seminarfächern entsprangen. Drei Schülergruppen absolvierten einen
meeresbiologischen Kurs. Vormittags befassten sie sich mit Fragen der
Biodiversität der Meere, den Auswirkungen des Klimawandels auf die
Ozeane, speziellen ökologischen Problemen des Mittelmeeres und
konkreter Artenkenntnis. Nachmittags setzten sie die Theorie in die
Praxis um. In Neoprenanzug und mit Taucherflossen und Taucherbrille
ausgestattet, ging es hinein ins türkise Blau der Adria. Die jungen
Forscher beobachteten und bestimmten Fische, Korallen und anderes
Seegetier. „Abgefahren“, entfuhr es Tina, als sie die Saugnäpfe des
lebendigen Octopus vor sich betrachtete. Die beiden anderen Gruppen
pirschten auf den Spuren Karl Mays und suchten den Schatz im Silbersee.
Die Abiturienten hielten sich nicht an die historischen Vorlagen. Neue
Interpretationen und eigene Drehbücher ließen einen neuen Film
entstehen: Winnetou Reloaded. Neben den unterrichtlichen Aspekten kam
der soziale Aspekt nicht zu kurz. Die Studienfahrt war eben auch
Abschlussfahrt. „Eine coole Zeit“, sagten die Schüler. „Eine rundum
gelungene Fahrt“, beurteilte Stephan-Heinrich Flohr, Leiter der
Oberstufe, und zeigt sich zufrieden mit der Neuorientierung der
Studienfahrten an der IGS Fürstenau.
http://www.noz.de/lokales/68406503/projekttage-der-fuerstenauer-gesamtschule-nicht-nur-im-fernen-istrien