Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 04. Juli 2012, Seite 18, Ressort Lokales

Eigentlich unentbehrlich

IGS Fürstenau verabschiedet Ursula Schulte – Seit 1971 die gute Seele im Schulsekretariat
ink Fürstenau. Was für eine Zeitspanne. Seit 1971 ist Ursula Schulte als Sekretärin an der Integrierten Gesamtschule in Fürstenau  tätig. Schon während der Gründungsphase der Schule hat sie bei den ersten Planungen mitgewirkt und sich im Laufe der Jahre unentbehrlich gemacht. Nun hat sie ihr Arbeitssoll erfüllt. Ein triftiger Grund für Schulleiter, Samtgemeindebürgermeister und Personalrat der Schule, Ursula Schulte einen feierlichen Abschied zu gestalten. Mit ihr geht ein Stück bewegter Schulgeschichte.
„Es ist ein durchaus seltenes Ereignis, das wir hier heute feiern wollen“, begrüßte Schulleiter Gerald Wieziolkowski die Anwesenden. Schließlich komme es heute nicht mehr allzu oft vor, dass jemand mehr als 40 Jahre an derselben Stelle tätig sei.
Diesen Worten schloss sich auch Samtgemeindebürgermeister Peter Selter an und fügte hinzu, dass Ursula Schulte in all den Jahren „wunderbare Spuren hinterlassen“ habe. Und dass, obwohl sie „kein Kind der Stadt ist, da sie ursprünglich aus Dortmund kommt“. Für jeden Einzelnen – ob Schüler, Kollegen, Lehrer oder Schulleiter – sei sie stets „das Gehirn der gesamten Verwaltung“ gewesen. Die Kollegen hätten stets bestätigt, dass es toll sei, mit ihr zusammenzuarbeiten. Den Worten ließ Peter Selter im Namen aller als kleines „Dankeschön“ einen Gutschein folgen, „um etwas von der Wertschätzung zurückgeben zu können“.
Auch von den Kollegen selbst gab es nur Lob. Ursula Schulte habe sämtliche Abläufe im Schulsekretariat bestens im Griff gehabt. Zudem habe sie sich nie aus der Ruhe bringen lassen, obwohl natürlich immer alles sofort habe erledigt werden sollen“, hieß es aus dem Kollegium. „Drum schuf der liebe Gott die Mädchen aus dem Kohlenpott“, erklärte Ursula Schulte zu diesem Thema lächelnd. „Doch“, scherzte Schulleiter Gerald Wieziolkowski, „zweimal im Jahr, wenn die Statistiken kamen, wurde sie ein bisschen nervös. Das war immer eine Challenge.“
Ursula Schulte erinnert sich noch gut an die Anfänge: Damals arbeitete sie noch an der Schreibmaschine und mit Matrizen. Vertretungspläne wurden von Hand geschrieben. Der große Stundenplan unterdessen war mit Legosteinen bestückt. „Wenn die Legosteine von der Wand fielen, war das Chaos perfekt“, so Ursula Schulte. Überdies wisse sie noch, „dass der erste Computer wegen seines Umfangs auf einem Lkw angeliefert wurde“.
Ihre Arbeit hatte Ursula Schulte begonnen, als das Kollegium aus rund 20 Leuten bestand. Damals gab es 210 Schüler an der IGS. Heute besteht das Kollegium aus 103 Personen, die sich um 1380 Schüler kümmern.
Und nun? Die Sekretärin erklärte, es sei sehr schwierig, sich „nach 40 Jahren so einfach zu entwöhnen“. Sie werde dem Schulsekretariat weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen und einen „schleichenden Abgang“ vornehmen. Für die Zukunft hat sie gute Vorsätze: sie will sich sportlich betätigen. Aber für Genuss wird auch noch Zeit bleiben.

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