Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 25. Juni 2012, Seite 20, Ressort Lokales
Ein ganz anderes Theater
Schüler der IGS Fürstenau weckten Neugier im Publikum
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Fürstenau. Die mitwirkenden Schüler des Wahlpflichtbereiches
„Darstellendes Spiel“ der Integrierten Gesamtschule in Fürstenau haben
dem Publikum beim Theaterabend auf eine sehr unterhaltsame Weise
unterschiedliche Gefühle vermittelt – „Zusammengehörigkeit“, „Freude“,
„Ausgrenzung“ und „Einsamkeit“ waren nur einige davon.
„Wir
halten zusammen“, lautete die Ankündigung im ersten Akt. Ein Mann und
zwei Frauen sagten abwechselnd immer nur ein Wort. Sie wünschten dem
Publikum viel „Vergnügen“ und „Gefühl“.
Im zweiten Akt, in dem
mehr als 20 Schüler mitwirkten, fiel unterdessen kein Wort. Alle
Akteure trugen Masken. Lediglich die Gestik der Darsteller vermittelte
dem Zuschauer, dass es ums Zusammenhalten ging, also um das
„Wir-Gefühl“.
Sprache und Mimik kamen erst im folgenden dritten
Akt hinzu. Gegenstand der Handlung war der „Zickenterror“. Am Ende
dieser Szene nahm sich die Schülerin, die immer geärgert wurde, das
Leben. Somit brach in diesem Akt das vorab geschaffene Wir-Gefühl
wieder zusammen, und der Akzent wechselte zum Thema Ausgrenzung.
In
der vierten Szene ging es um Zuneigung. Ein Junge erträgt aus Liebe zu
seiner Freundin einen „Mädchenabend“, an dem er sich wahnsinnig
langweilt, weil die Mädchen nur über Modetrends sinnieren. In Sachen
„Fashion“ auf dem ultimativen Stand kann er am nächsten Tag mitreden.
Eigentlich will er die Mädchen nur veräppeln und ihnen gleichzeitig ihr
eigenes Verhalten vorführen. Sogleich wird er für „schwul“ erklärt. Mit
viel Witz geht die kleine Geschichte aber doch noch friedlich aus.
Eine
weitere Szene erinnerte an einen Ausschnitt aus dem Film „Girlsclub“
mit Lindsay Lohan, in dem eine Mädchenclique versucht, ein anderes
Mädchen hinter das Licht zu führen. Als sie jedoch merken, dass „die
Neue“ besonders gut singen kann, wollen alle mit ihr befreundet sein.
Natürlich
waren auch Sketche von Loriot im Programm: unter anderen „Das
Frühstücksei“, „Kosakenzipfel“, „Die weiße Maus“ und „An der
Opernkasse“. „Das Frühstücksei“ haben die Darsteller allerdings –
anders als bei Loriot – nicht als Szene vorgelesen wie ursprünglich
Vicco von Bülow und Evelyn Hamann, sondern direkt als Spiel
vorgetragen.
Zu Beginn der Aufführung begrüßte Schulleiter
Gerald Wieziolkowski die Zuschauer mit den Worten: „Wir wissen nicht
genau, was uns erwartet.“ Dieser Ankündigung entsprechend war das
Publikum vor jeder neuen Szene gespannt und neugierig und wurde immer
wieder überrascht.
Mit der Unterstützung ihrer Lehrer Cornelia
Rump, Ralph Vorbach und Christiane Kovermann haben die Schüler den
Zuschauern einen ebenso anregenden wie kurzweiligen und auch einen
nachdenklichen Abend beschert. Die Schüler zeigten zugleich, dass
Schule mehr als nur „Pauken“ sein kann.
http://www.noz.de/lokales/64993586/schueler-der-igs-fuerstenau-machen-theater