Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 20. Januar 2012, Seite 18, Ressort Lokales

Ein Vermittler zwischen den Interessen

Betriebsratsvorsitzender stellte sich den Fragen von IGS-Schülern
simk   Fürstenau.  „Wie im richtigen Leben“ – diesen Satz sagte Josef Kämpker, Betriebsratvorsitzender der Firma Meurer, einige Male während seines Besuches in der Klasse 10/3 der Integrierten Gesamtschule Fürstenau. Und wie ist es im richtigen Arbeitsleben? Darauf gab es Antworten für die Schüler, die vielleicht schon bald in diese Welt eintauchen werden.
 Die Ausgangssituation: Immer wenn viele Menschen zusammenkämen – wie zum Beispiel in einer großen Firma – , gibt es unterschiedliche Meinungen. Es kann zu Konflikten kommen. Josef Kämpker vertritt in solchen Fällen die Interessen der Arbeitnehmer gegenüber der Betriebsleitung. Er vermittele dann bei Auseinandersetzungen, erklärte er selbst.
 Schon während seiner Lehrzeit engagierte sich der Mann aus Langen in betrieblichen Fragen. So setzte er beispielsweise Arbeitsschutzbestimmungen für jugendliche Arbeitnehmer in seinem Lehrbetrieb durch. Damit war zugleich der Grundstein für seine Arbeit als Betriebsrat gelegt. Seit 25 Jahren hat er inzwischen den Vorsitz für den Betriebsrat der Firma Meurer inne.
 Und wie sieht sein Alltag aus? Neben der Arbeit im Betrieb selbst kümmert er sich aber nicht nur um spezielle Konfliktfälle. Es gehe auch um Fragen wie die Terminierung des Betriebsurlaubs oder die Festsetzung von Arbeitszeiten. Diese Fragen müssten mit der Unternehmensleitung besprochen werden, so Josef Kämpker zu den Schülern.
 Wie der Betriebsratsvorsitzende deutlich machte, gehe es immer darum, die Interessen in Einklang zu bringen. „Dabei geht es nicht darum, ein dicke Lippe zu riskieren“, betonte Josef Kämpker. Schließlich liege es auch nicht im Interesse der Arbeitnehmer, den Betrieb zu ruinieren. Das Gleichgewicht müsse stimmen.
 Anfänglich kamen die Fragen der Schüler zögernd. Doch dann entwickelte sich ein interessantes Gespräch. „Und warum nimmt er all das auf sich?“, lautete die wohl wichtigste Frage. „Karriere fördernd ist es nicht unbedingt, und schlaflose Nächte gab es auch“, merkte Josef Kämpker an. Er wolle einfach für ein gutes Klima sorgen und die Arbeiterschaft damit motivieren. Und er wolle am Morgen mit gutem Gewissen in den Spiegel schauen können. Sein Fazit: „Die Arbeit im Betriebsrat lohnt sich.“

http://www.noz.de/lokales/60222305/betriebsratsvorsitzender-stellte-sich-den-fragen-von-igs-schuelern

zurück