Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 8. Oktober 2011, Seite 21, Ressort Lokales

Das Gimnazjum Nr. 16 zu Gast an der IGS

Polnische Schüler lernten Fürstenau kennen
Von Holger Isfort
Fürstenau
. Erstmalig trafen sich die deutschen und polnischen Schüler der Integrierten Gesamtschule Fürstenau und des Gimnazjum Nr. 16 der kulturträchtigen Königsstadt Krakau (Südpolen), um gemeinsam den Auftakt zum neu initiierten Schüleraustausch beider Schulen zu gestalten. Viele konnten den Besuch kaum noch erwarten, bestand doch bereits vor dem ersten Treffen reger E-Mail-Kontakt zwischen den Schülern.
29 polnische Schüler waren nun in Begleitung von drei Lehrkräften unterwegs, um nicht nur Land, Leute und Sehenswürdigkeiten, sondern auch die Integrierte Gesamtschule mit ihren Angeboten sowie das Leben in den deutschen Gastfamilien kennenzulernen. Und in die neue Kultur eintauchen mussten die Schüler des 8. Jahrgangs aus Polen sofort, da sie direkt nach ihrer Ankunft auf die Familien verteilt und in ihr erstes „deutsches“ Wochenende entlassen wurden – für viele ein kleiner Kulturschock, der jedoch durch viele Ausflüge der Familien schnell überwunden wurde.
Die Woche dann begann bei Bilderbuchwetter mit der Erkundung von Schule und Stadt sowie einer Draisinenfahrt von Bippen nach Fürstenau. Das weitere Programm der Begegnung wies neben Ausflügen nach Hamburg und Cuxhaven – wo die polnischen Schüler bei der Wattwanderung erleben konnten, dass sie in Deutschland auf dem Meeresgrund laufen können – eine Besonderheit auf: Abgesehen von zwei „Schnupperstunden“, um auch den deutschen  Regelunterricht kennenzulernen, arbeiteten deutsche und polnische Schüler den Rest der Woche gemeinsam in Projekten. Hierbei wurden in Workshops zu den Themen „Kunst“, „Zirkus“, „Tanz  & Choreografie“ und „Musik“ Skulpturen, Tanzdarbietungen, Musikstücke im Bereich Rock/Pop sowie ein komplettes Zirkusprogramm erstellt und eingeübt. Das Ganze stellten die jungen Leute in einer gelungenen Abschlussvorstellung im Forum der IGS der Schulgemeinschaft vor. Die „Amtssprache“ der Workshops wechselte dabei zwischen Deutsch, Englisch und Polnisch.
Direkt nach der Veranstaltung ging es mit Bus und Fahrgemeinschaften der Eltern zum Kanu-Klettercamp nach Lingen. Dort wurde der Tag nach einem Grillabend mit anschließendem Lagerfeuer samt Gitarrenmusik durch die Zeltübernachtung dann noch recht lang für Schüler und Lehrer.
Weiterhin standen bei bestem Wetter wahlweise eine Kanu-Tour auf der Ems, Bogenschießen im Camp oder ein Kletterworkshop auf dem Programm. Teils etwas durchnässt (das Boot muss doch umzukippen sein) ging es am späten Nachmittag nach dem gemeinsamen Abbau der Zelte und Räumen des Lagerplatzes zurück in die Familien.
Schließlich folgte der Abschied, der beiderseitig bewegend und auch tränenreich war. Er zeigte vor allem, dass sich der Austausch gelohnt hat. Und er fachte die Vorfreude auf die bevorstehende Fahrt nach Krakau im Mai 2012 weiter an. Zum Trost bis dahin gibt es ja aber immer noch E-Mail und  Facebook.

http://www.noz.de/lokales/57808786/das-gimnazjum-nr-16-zu-gast-an-der-igs

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