Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 23. September 2011, Seite 21, Ressort Lokales

Kunst fördert das gegenseitige Verstehen

Vernissage – Schüler stellen Werke im „Alten Rathaus“ aus
jesc Fürstenau. Eine in jeder Hinsicht interessante Ausstellung zeigt der Kunstverein „WIR“ bis zum 16. Oktober in Fürstenau im „Alten Rathaus“ am Marktplatz. Schüler der Integrierten Gesamtschule (IGS), die am heutigen Freitag offiziell das 40-jährige Bestehen feiert, präsentieren „ART & IGS“. Die Ausstellung ist samstags und sonntags jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
Bei der Vernissage informierte der Vorsitzende des Kunstvereins „WIR“, Gerd-Heinrich Reitzig, über die Entstehung der Schülerarbeiten. Sie entwickelten sich auf Anregung der Kunsterzieher Anja Bernet-Brockfeld, Ina Hessel, Cornelia Rump, Hans-Georg Bock und Franz Bruns im Rahmen des Unterrichts. Die Themen, darunter Mensch und Stadt sowie der Mensch in seiner widersprüchlichen Existenz, aber auch Design und Krieg, wurden im Rahmen des Zentralabiturs vorgegeben, informierte Hans-Georg Bock. Zuvor aber gingen Bürgermeister Herbert Gans und Schulleiter Gerald Wieziolkowski auf die Werke und ihre Entstehung ein. „Hier erleben wir erneut eine hervorragende Leistung von Schülern der IGS“, betonte Herbert Gans. Der Bürgermeister hob besonders die Öffnung der Schule nach außen, ja sogar über Deutschlands Grenzen hinweg hervor. Dabei ging er auf Schüleraustausch, auf gegenseitiges Kennenlernen bei Spiel und Sport, aber auch bei Musik und Kunst ein. „Sie fördert das gegenseitige Verstehen ebenso wie die Kreativität“, so Gans. Er erinnerte auch an die Zeiten, in denen die Schulhöfe durch einen Zaun abgetrennt waren. „Damals war der weiße Strich schon ein gewaltiger Fortschritt“, sagte er.
Unterdessen betonte Gerald Wieziolkowski, dass Kunst helfe, Abstand zu gewinnen, aber auch sich zu sammeln und Anregungen zu generieren. Wieziolkowski wertete den Bereich Kunst als ebenso wichtig wie die klassischen Fächer.
Mit Zitaten zum Wesen der Kunst von Bettina von Arnim und Rainer Maria Rilke begann Gerd-Heinrich Reitzig seine Eröffnungsrede. „Kunst ist weder Praxis noch Genesis, sondern Poiesis (zweckgebundenes Handeln)“, zitierte Reitzig Aristoteles. Deutlich wurde, dass es einer ganzheitlichen und intensiven Befassung mit bestehenden Kunstwerken, aber auch mit den Werkzeugen und Materialien bedarf, um Kunst zu machen, die über theoretisches und  praktisches Können hinausgeht.
Auf die Kreativitätspartikel ging Anja Bernet-Brockfeld ein. „Partikel aus purer Inspiration rasen die ganze Zeit über durchs Universum. Ab und zu trifft eines von ihnen auf ein aufnahmefähiges Bewusstsein“, betonte sie. Dabei erkläre sie eine Reihe von Bildern. Musikalisch begleitete die Formation „Best of Big Band“ mit Katharina Schröder (Querflöte), Josy-Emilia Landgraf (Klarinette), Olivia Bulek (Saxofon) und Tina Neumeister (Posaune) die Ausstellungseröffnung.

http://www.noz.de/lokales/57477841/fuerstenau-kunst-foerdert-das-gegenseitige-verstehen


zurück