Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 12. Mai 2011, Seite 21, Ressort Lokales

Schüler nahmen die Stadt unter die Lupe

Wohn- und Lebensqualität als Thema
simk Fürstenau.
Die Klassen 9/2 und 9/3 der Gesamtschule in Fürstenau nahmen ihr Heimatstädtchen einmal genau unter die Lupe. Sie erstellten Berichte und analysierten die Ergebnisse auch im Hinblick auf Verbesserungsmöglichkeiten für die Lebensqualität, Wirtschaftlichkeit und Umwelt in Fürstenau.
Manfred Schmidt gab als Lehrer den jungen Forschern Hilfestellung. Die Bilanz legten die Schüler vor Fachleuten aus Verwaltung und Wirtschaft dar. Stefanie Duckart und Tassilo Nowak moderierten die Vorträge und die anschließende Diskussion.
Mit einer „Schokoladenseite“ Fürstenaus begannen Theresa Lömker, Till Woltemade und Adrian Burrichter. Sie stellten das Neubaugebiet an der Ettenfelder Straße vor. Ein Gebiet, in dem es sich gut leben lässt. Aber wie steht es mit der Oberflächenversiegelung und dem Angebot an Spielplätzen? Monika Kolosser stand Rede und Antwort als Vertreterin der Stadtverwaltung. Sie gab unter anderem Auskünfte darüber, wie die Kommune solche Dinge in Bebauungsplänen regelt.
Josefine Gläser, Adrian Holt und Christian Knocke nahmen sich eine weniger schöne Ecke vor. Sie befassten sich mit einem sozialen Brennpunkt an der Kolberger Straße. Wie kann sich die Situation der Menschen dort verbessern? Bürgermeister Herbert Gans zeigte die Entwicklung der Häuser als ehemaligen Wohnraum für Bedienstete der nahe gelegenen ehemaligen Pommernkaserne auf. Es zeigte sich, dass es auch günstigen Wohnraum für Menschen mit weniger großem Portemonnaie geben muss. Ebenso könne die Stadt die Eigentümer der Gebäude nicht zum Handeln zwingen, wie Monika Kolosser mehrfach betonte.
 Die Innenstadt analysierten Steffen Bleek, Jannes Fritze und Manuel Zientarra. „Leerstände“ heißt das Problem der Fürstenauer Flaniermeile. Ins Fadenkreuz der Diskussion geriet in diesem Zusammenhang das Aue-Center als Handelsstandort auf der grünen Wiese. Als Vertreter der Wirtschaft äußerten sich Karin Wolke-Höveler, Martina Erdwiens und Hajo Fritze. Das unternehmerische Risiko für die Einzelhändler in der Stadt sei nicht zu unterschätzen. Martina Erdwiens fragte die Schüler provokativ, ob denn einer der Schüler seine Jeanshosen regelmäßig in Fürstenau einkaufe? Damit zeigte sie zugleich eines der Probleme auf.
Monika Kolosser merkte unterdessen an, dass Handelsketten eine gewisse Größe fordern, um sich anzusiedeln. Die Innenstadt bietet die geforderten Ladengrößen nicht. Gerade bei den jungen Leuten beliebte Handelsketten für Kleidung öffnen ebenfalls nicht in Fürstenau ihre Tore. Die Folge: In Fürstenau werde dann nicht eingekauft, sondern in größeren Städten.
Was auch deutlich wurde: Die Schwierigkeiten Fürstenaus sind längst nicht alle hausgemacht. Mit ihnen kämpfen viele kleine Kommunen. Aber es gibt auch Lichtblicke: Vom neuen Ferien- und Freizeitpark profitiert auch die Fürstenauer Geschäftswelt.

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