Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 28. Oktober 2010, Seite 21, Ressort Lokales

Wenn Kinder groß werden

Thema Sexualität an der IGS Fürstenau
sk Fürstenau. Auf der Schwelle zwischen Kindheit und Jugend stehen die Jungen und Mädchen in den sechsten Klassen. Da ist es an der Zeit, sich mit dem Thema Sexualität zu befassen. So standen an der Integrierten Gesamtschule in Füstenau Projekttage zum Thema „Mein Körper und meine Beziehung zu anderen“ auf der Agenda.
Schüler, Lehrer und Sozialpädagogen der IGS, aber auch Fachleute, die eigentlich nicht zur Schule gehören, nahmen sich Zeit, intensiv und aus verschiedenen Blickwinkeln auf das komplexe Thema einzugehen. Zunächst ging es darum, rein naturwissenschaftlich die Anatomie des Menschen insbesondere mit dem Schwerpunkt Sexualität zu erkunden. Jungen und Mädchen erlebten dabei den Unterricht getrennt voneinander. Dadurch ließen sich geschlechtspezifische Themen und auch Probleme ohne Scham vor dem jeweils anderen Geschlecht besprechen.
Aber auch das Miteinander der Geschlechter stand auf der Tagesordnung. Wie gehen wir miteinander um, und wie kann ich den anderen, dessen Bedürfnisse und Handlungsweisen besser verstehen? Nach Antworten auf die wichtigen Fragen suchten die Schüler gemeinsam mit ihren Betreuern.
Ein besonderes Ereignis waren die Aufführungen der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück. Die Darsteller zeigten immer wieder Theaterszenen unter dem Motto „Mein Körper gehört mir“. Im Klassenverband erlebten die Schüler alltägliche Szenen und Sequenzen zu bedrohlichen Situationen im Bereich Missbrauch. Ziel war es, die Jungen und Mädchen zu sensibilisieren und zu stärken. Die Schauspieler zeigten Alltagssituationen, die jedem Schüler so widerfahren können oder vielleicht auch schon einmal widerfahren sind. Gleichzeitig wiesen sie Wege auf, um mit brenzligen Situationen fertig zu werden oder gar nicht erst in solche zu geraten.
„Missbrauch geschieht vor allem in der direkten Umgebung der Betroffenen, aber auch das neue und bei jungen Menschen beliebte Medium Internet birgt Gefahren“, mahnten die Theaterpädagogen. Vor allem wollten sie den Jugendlichen vermitteln, dass sie absolut keine Schuld tragen, wenn ihnen Missbrauch zustößt. Dafür verantwortlich sei immer der, der die Tat begehe.
Die Finanzierung dieser Aufklärungsaktion übernahm der Verein „Menschen gegen Kindesmissbrauch“.


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