Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 06. Oktober 2010, Seite 15, Ressort Lokales

Noch Mängel

SPD-Kreistagsfraktion informierte sich über die neue IGS-Sporthalle
ja Fürstenau. Die SPD-Kreistagsfraktion macht derzeit einen recht entspannten Eindruck. Während andere sich zerfleischen, widmete sie sich den „Inhalten“. So war in dieser Woche eine Gruppe unterwegs, um die IGS-Sporthalle in Fürstenau zu begutachten - ein Bauwerk, das als sogenanntes Publik-Privat-Partnership-Projekt (PPP) vom Landkreis initiiert worden ist und das bereits für einige Schlagzeilen gut war.
Beim Ortstermin gab es auf der Grundlage eines Eingangsstatements von IGS-Schulleiter Gerald Wieziolkowski einiges zu bereden. Der hatte zunächst erklärt, dass Lehrer und Schüler froh seien, endlich die neue Halle zu haben. Das alte Gebäude sei nicht mehr tragbar gewesen. Gleichwohl weise die neue Halle „ganz viele Mängel“ auf. Es gebe nicht nur die bekannten Probleme mit der Akustik (wir berichteten), auch drückten immer mal wieder Schrauben durch den Schwingboden. Weiterhin funktionierten die Hallenuhr, die Belüftung und die Bewegungsmelder längst nicht immer einwandfrei. Hier gebe es Handlungsbedarf.
Erster Ansprechpartner in allen Fällen ist die Firma Züb lin als Generalunternehmer. Zwischen den Verantwortlichen der Firma und dem Landkreis als Auftraggeber gibt es deshalb inzwischen einen regelmäßigen Austausch. So wird das Unternehmen demnächst auf der Grundlage von Gutachten die Akustik nachbessern. Allerdings wird es wohl noch dauern, bis das notwendige Material lieferbar ist, wie die SPD-Kreistagsfraktion erfuhr. Mit einem Beginn der Arbeiten in den Herbstferien sei nicht zu rechnen.
So oder so: Rainer Spiering und auch Samtgemeindebürgermeister Peter Selter, der Gast bei der SPD-Fraktion war, bescheinigten den zuständigen Mitarbeitern des Landkreises, dass sie sehr gute Arbeit leisteten und sich um die Probleme kümmerten, damit sie behoben würden. Eine ganz andere Frage ist aus Sicht der SPD, ob das PPP-Projekt der Weisheit letzter Schluss war. Helmut Tolsdorf jedenfalls meldete da Zweifel an. Mit den 4,3 Millionen Euro, die verbaut worden seien, hätte bei einem anderen Einsatz der Mittel auch die komplette Sporthallen-Misere in Berge, Bippen und Fürstenau behoben werden können.
Nach der Besichtigung der IGS-Halle blieb noch Zeit, bei Cola, Fanta und Wasser über die IGS mit ihren mittlerweile 1302 Schülern zu sprechen. Über deren Arbeit berichtete Gerald Wieziolkowski gern - angefangen bei der Schulentwicklung bis hin zur geplanten 40-Jahr-Feier im nächsten Jahr. Natürlich ging es auch um Systemfragen. Ob es also beispielsweise sinnvoll sein kann, Kinder im Alter von neun Jahren in Schulschubladen zu stecken. Dass dieses Verfahren vor allem Spätentwicklern nicht gerecht wird und das damit viele Begabungsreserven nicht genutzt werden, machte Gerald Wieziolkowski deutlich. An der IGS gebe es viele Schüler, die beispielsweise keine Gymnasialempfehlung bekommen hätten, aber dennoch das Zentral-Abitur gut bestehen würden.
Und dann war da noch die Landkreis-CDU. Über die Verwerfungen der jüngsten Zeit macht sich auch die SPD so ihre Gedanken - vor allem mit Blick auf die eigenen Chancen bei der Kommunalwahl 2011. Hier wollen die Sozialdemokraten den „Sturm auf die Rathäuser“ starten, wie Rainer Spiering sagte. Das sei die Basis. Alles Weitere werde sich ergeben.


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