Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 31. August 2010, Seite 13,
Ressort Lokales
IGS-Sporthalle bekommt bessere Akustik
Gutachten bestätigt Lehrer, Eltern und Schüler: Zu
lange Nachhallzeiten - Firma Züblin handelt
Fürstenau/Osnabrück. Jetzt ist es amtlich: Ein
Gutachterbüro hat bestätigt, dass die Nachhallzeiten
in der IGS-Sporthalle deutlich zu lang sind. Die Firma Züblin,
die das Gebäude vor fast zwei Jahren errichtet hat, wird nun
auf eigene Rechnung in Absprache mit dem Landkreis Osnabrück
möglichst schnell zusätzliche akustische Platten und
Beläge anbringen. Die Kosten liegen vermutlich im
sechsstelligen Bereich. Auch in Osnabrück an der
Brinkstraße wird die ebenfalls von der Firma Züblin
gebaute Sporthalle für die Berufsbildenden Schulen akustisch
„nachgebessert“.
Von Jürgen Ackmann - Lehrer, Eltern und Schüler der
IGS hatten in der Vergangenheit wiederholt auf den hohen
Rückhall bei normalem Sportbetrieb hingewiesen und nach den
Sommerferien zeitweise den Sportunterricht in dem Gebäude
verweigert. Besonders betroffen: der Mittelteil der Dreifachsporthalle
bei voller Nutzung. Hier sei die Belastung besonders hoch,
hieß es.
Die Verantwortlichen vom Landkreis und der Firma Züblin
begaben sich daraufhin auf die Suche nach den Ursachen für die
hohe Lautstärke. „Den Grund dafür
herauszufinden, war unser größtes
Problem“, räumte Heinrich Weiß vom
Fachdienst Schulen des Landkreises Osnabrück am
Montagvormittag bei einem Ortstermin in Fürstenau ein.
Zunächst hätten die Fachleute angenommen, die Be- und
Entlüftungsanlage sei für das akustische Problem
verantwortlich. Inzwischen ist klar, dass die ursprünglich
für die IGS-Halle zugrunde gelegten akustischen Berechnungen
nicht korrekt waren. Deshalb gibt es nun neue Empfehlungen, um die
Ohren von Lehrern und Schülern besser zu schützen.
Insgesamt liegen drei
„Ausführungsvarianten“ vor, die die
Fachleute noch einmal prüfen wollen. Auf jeden Fall sind
zusätzliche Akustikplatten sowohl an den Stirnseiten als auch
an den Längsseiten notwendig.
Wie der Bauoberleiter der Firma Züblin, Peter Gäbler,
erklärte, werde die Ausschreibung der Arbeiten etwa zwei
Wochen dauern, weitere acht bis zehn Wochen seien notwendig, um das
Material zu beschaffen. Schließlich würden die
Bauarbeiten pro Hallendrittel jeweils mehrere Wochen dauern. Speziell
in dieser Zeit wird der Sportbetrieb für Lehrer und
Schüler sowie für die Vereine nur
eingeschränkt möglich sein.
Dass den Gutachten nun die Taten folgen können,
stieß auf allgemeine Erleichterung. Kreisrat Matthias Selle
betonte, dass für den Landkreis klar gewesen sei, dass
reagiert werden müsse. Das sei auch geschehen.
Samtgemeindebürgermeister Peter Selter dankte unterdessen
allen, die die Angelegenheit mit Nachdruck verfolgt hätten.
Und IGS-Schulleiter Gerald Wieziolkowski freute sich für seine
Kollegen, dass der Tag nicht mehr allzu fern ist, an dem das akustische
Gleichgewicht wieder hergestellt wird. Einige Lehrer unterrichteten bis
zu 16 Stunden in der Woche in der Sporthalle. Wenn sie mit bis zu 120
Schülern voll belegt sei, dann sei die Belastung aufgrund der
Nachhallzeiten sehr hoch, sagte der Schulleiter. Auch Jürgen
Puttnins, IGS-Fachbereichsleiter für Sport, hofft, dass in
Zukunft die Akustik stimmt, und zwar nicht nur für die
Dreifachsporthalle, sondern auch für die Einfeldhalle im
Gebäude. Hier sicherte der Landkreis zu, auch diesen Raum zu
überprüfen.
Noch ein Wort zur Sporthalle in Osnabrück. Sie ist im Auftrag
des Landkreises baugleich errichtet worden. Auch sie erhält
eine neue Akustik, die die Firma Züblin bezahlt. Dass es dort
keine Beschwerden gegeben hat, führt der Landkreis darauf
zurück, dass die Halle nicht so intensiv genutzt wird.