Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 05. Juni 2010,
Seite 20, Ressort Lokales
Ein völkerverbindendes Projekt
Wie die Integrierte Gesamtschule Fürstenau Deutschland in
Europa präsentiert
Von Simone Knocke
Fürstenau. Vier Nationen treffen sich im Juni in
Fürstenau, um gemeinsam das Musical
„Emily“ aufzuführen. Federführend
für das völkerverbindende Projekt ist die Integrierte
Gesamtschule.
Die Idee entstand bereits vor einigen Jahren bei einem Aufenthalt in
der Partnerschule in Polen. Dieser Austausch gehört zur guten
Tradition. Lehrer Clemens Wolf pflegt den Kontakt seit vielen Jahren.
Über das Comenius-Projekt, eine Aktion, bei der Europa im
Mittelpunkt steht, sollte ein gemeinsames Musikprojekt mit
zunächst drei Nationen organisiert werden. Die Antragstellung
scheiterte aber. Frank Pampel und Volker Wohlgemuth, die bereits viel
Zeit und Energie in das Vorhaben investiert hatten, wollten schon
aufgeben. Aber irgendwie ließ sie die Sache nicht los. Und
auch der damals noch neue Schulleiter Gerald Wieziolkowski ermutigte
die beiden Lehrer zu einem erneuten Versuch. Er half bei der
Antragstellung, da er Erfahrungen aus einer vorherigen
Tätigkeit mit Comenius aufweisen konnte. Und
tatsächlich brachte der zweite Anlauf den Erfolg. Die
Kultusministerkonferenz stimmte dem Projekt zu. Nach einigem Hin und
Her fanden sich vier Schulen in Finnland, Polen und der Türkei
und Fürstenau für Deutschland, die das Projekt in die
Realität umsetzten.
Im Mai fand die erste Aufführung in Finnland statt (wir
berichteten). Die Fürstenauer durften einen großen
Erfolg für sich verbuchen. Sie überzeugten das
anspruchsvolle Publikum mit einem pfiffigen Programm und tollen
Solostimmen. „Wir fungierten als Botschafter für ein
ganz anderes Deutschland“, betonte Frank Pampel bei der
Rückkehr. Das Bild vom eher altbackenen Deutschen wischten die
Fürstenauer mit ihren jungen Musikern und der energiegeladenen
Musik einfach weg.
Jetzt werden die Koffer wieder gepackt, denn es geht nach Canakkale,
der Trojastadt in der Türkei. Nach nur einem Tag Pause steht
dann Polen auf dem Programm. Jedes Land hat eine eigene Choreografie
mit nationalen Einflüssen, nur die Ode an die Freude wird
jedes Mal zum Schluss in der jeweiligen Landessprache gesungen.
Für die Musiker ist die Tournee mit Distanzen bis zu 3000
Kilometer eine Herausforderung. Aber der Zusammenhalt im Ensemble
stützt alle Mitwirkenden und insbesondere die
jüngsten Musiker aus den unteren Jahrgängen. Dann
findet ein Geburtstag auch schon mal im Flieger oder während
der Proben statt.
Am 21. Juni gibt es eine öffentliche Generalprobe im Forum der
IGS. Am 22. Juni schließt sich der Bogen in
Fürstenau. Die jungen Musiker präsentieren den
deutschen Part des Musicalprojektes mit „Emily“.
Der Kartenvorverkauf läuft. Beim Reiseteam am Hohen Tor, in
der Buchhandlung Weitzel, im Copyshop in Ankum, in der Verwaltung und
in der Bibliothek der IGS, im Tourismusbüro können
alle Musicalfreunde Karten erstehen.