Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 03. April 2010,
Seite 17, Ressort Lokales
Der Vorstandschef als Maler
RWE-Führungskräfte renovieren Klassenzimmer der IGS
Fürstenau
Von Jürgen Ackmann und Simone Knocke (Text und
Fotos) Fürstenau. Die Schüler der 8.2 an der
Integrierten Gesamtschule in Fürstenau werden sich am Mittwoch
besonders freuen. Ihr Klassenzimmer wird komplett renoviert sein, und
zwar nicht von irgendwem. Zusammen mit fünf Kollegen hat Dr.
Arndt Neuhaus, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender der RWE Rheinland
Westfalen Netz AG, höchstselbst die Malerrolle geschwunden.
Am Donnerstagvormittag sah es noch ziemlich verwegen in der 8.2 aus.
Die Deckenplatten waren abmontiert und gaben den Blick auf Kabelgewirr
und grauen Beton frei. Statt Tische machten sich Gerüste
breit. Folien verdeckten Tafel und Fußboden. Mittendrin der
Vorstandsvorsitzende in weißer Schutzkleidung. Ebenfalls im
großen Malereinsatz: Vorstandskollege Bernd
Böddeling, Hermann-Josef Jansen und Petra Scholz von der
Kommunalbetreuung der RWE in Osnabrück sowie Walter Roppes und
Franz-Josef Rolfes von der RWE Netzservice GmbH – ein
Führungsteam, das im Berufsalltag normalerweise Papier wendet,
Telefonhörer stemmt und Computermäuse
drückt. Und genau das ist den RWE-Leuten allein zu wenig.
Nicht umsonst ist deshalb auf dem blauen T-Shirt von Hermann-Josef
Jansen in weißer Schrift zu lesen: „Aktiv vor Ort
– Mitarbeiter für Mitmenschen“.
So weit, so gut. Aber was genau steckt hinter dem Renovierungseinsatz?
Arndt Neuhaus erklärt es so: Zum einen gehe es darum, dass das
Unternehmen etwas von dem an die Gesellschaft zurückgebe, was
es auf vielfältige Weise bekommen habe. In den USA
beispielsweise seien deshalb solche Aktionen wie in der Integrierten
Gesamtschule längst die Regel. Zum anderen, führten
solche Projekte dazu, dass die RWE-Mitarbeiter im Wissen, Gutes getan
zu haben, stolz auf die Übernahme soziale Verantwortung seien.
Grundsätzlich sei es so, dass jeder selbst Vorschläge
für Projekte machen dürfe, erklärte der
Vorstandschef weiter. Die Mitarbeiter erhielten dann bis zu 2000 Euro
vom Unternehmen, um sie in die Tat umzusetzen. Einzige Voraussetzung:
Die Arbeiten müssten komplett selbst erledigen werden, und
zwar unentgeltlich.
Und so kam es, dass das Unternehmen zunächst an die
Samtgemeinde Fürstenau herantrat. Die wiederum schlug vor,
einen renovierungsbedürftigen Klassenraum auf Vordermann zu
bringen. Am Donnerstag um 17 Uhr war es geschafft. Die sechs
RWE-Mitarbeiter hatten ganze Arbeit geleistet.
Mittags war sogar noch etwas Zeit geblieben, um einige
„Gäste“ zu empfangen.
Samtgemeindebürgermeister Peter Selter, Gerald Wieziolkowski
und Josef Thale von der Integrierten Gesamtschule sowie Hausmeister
Martin Röwer schauten den malernden RWE-Leuten ein wenig
über die Schulter. Die vier freuten sich natürlich
über den kostenlosen Renovierungseinsatz. RWE könne
ruhig jeden Tag vorbeischauen, erklärte Peter Selter
augenzwinkernd. Gerald Wieziolkowski nutzte unterdessen die
Gelegenheit, den RWE-Führungskräften kurz die
Integrierte Gesamtschule mit ihrem vergleichsweisen großen
Einzugsgebiet vorzustellen.
Das Fazit: Weitere RWE-Aktionen in der Region sind erwünscht.
Und werden auch wohl folgen, wie es hieß. Einmal ist
schließlich keinmal.