Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 09. Februar 2010, Seite 17, Ressort Lokales

„Unser Lohn sind Dankbarkeit und Lächeln der Senioren“

Der Seniorenpass Fürstenau – eine über 30 Jahre alte Initiative
js Fürstenau. Aus der Idee, junge und alte Menschen im Rahmen eines IGS-Projektes zusammenzuführen, ist vor nunmehr fast 31 Jahren der Seniorenpass Fürstenau entstanden.
Seinerzeit wurde die Diplom-Sozialpädagogin Margret Breukelgen gebeten, im Rahmen der Unterrichtseinheit „Alte Menschen“ mit einer Gruppe von Schülern des achten Jahrgangs die Altenstube zu besuchen. Ein Rollenspiel zu einer Konfliktsituation zwischen drei Generationen, positiv von den Senioren aufgenommen, führte zur Einrichtung einer festen Arbeitsgemeinschaft als Bestandteil des Stundenplans der IGS.
Kaplan Klaus Warning entwickelte den Plan, die Seniorenarbeit auszubauen. Eine Idee war geboren. Sie wurde 1978 realisiert. Zur Planungsgruppe gehörten Jugendliche beider Kirchengemeinden sowie Kaplan Warning, Margret Breukelgen und Hildegard Wels. Die Idee wurde der Stadt vorgestellt und stieß auf breite Zustimmung auch hinsichtlich einer finanziellen Beteiligung.
Der erste Veranstaltungsblock mit dem Namen Seniorenpass fand mit zehn Aktionen vom 30. Juni bis 22. Juli 1978 statt. Schnell wurde erkannt, dass es sinnvoll war, die Veranstaltungen über einen längeren Zeitraum und zwar von April/Mai bis November/Dezember anzubieten.
Nachdem Kaplan Warning Fürstenau verlassen hatte, stieg Diakon Fritz Merkling in die Arbeit ein und leitete den Seniorenpass von 1980 bis weit nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1990. Das vielfältige Angebot lief kontinuierlich weiter.
Nach einer Einarbeitungszeit übernahm Beate Riedel die Arbeit. Heute leiten Gisela Wilbers, seit 2001 dabei, und Anne Willmer den Seniorenpass. Er hat sich zu einer unentbehrlichen Institution der Stadt Fürstenau entwickelt und ist nach Informationen des „Bersenbrücker Kreisblatts“ einmalig im norddeutschen Raum.
Das Programm für 2010 wurde im Januar erarbeitet. Dazu gehören Halbtages- und Tagesfahrten sowie eine Fünftagefahrt. Aus dem Seniorenpass sind eine Seniorentanzgruppe, geleitet von Christel Zimmermann, sowie mehrere Kegelgruppen hervorgegangen.
Gespannt sind die Fürstenauer Senioren ab dem 60. Lebensjahr auf die Angebote in diesem Jahr. Von den rund zehntausend Einwohnern der Stadt Fürstenau mit all ihren Stadtteilen sind etwa 2400 Bürger über 60 Jahre alt. Von ihnen nehmen in jedem Jahr etwa 250 Senioren am Seniorenpass teil.
Ganz kostenlos kann der Pass aber nicht vergeben werden. Zunächst waren zehn, später 15 DM und jetzt 7,50 Euro notwendig. Sehr vorteilhaft ist die unentgeltliche Nutzung der Gemeindehäuser und der Mensa der Integrierten Gesamtschule. Ohne fremde Hilfe geht es aber nicht. Die Herstellung des Passes wird von der Bäckerei West und Busunternehmen Dieter Heyer gesponsert.
Die jetzigen Leiterinnen sind mit ganzem Engagement bei der Sache. Gisela Wilbers absolvierte einen nahtlosen Übergang vom Berufsleben in die Seniorenarbeit. Anne Willmer war Bundesbeamtin. Sie suchte nach ihrer Pensionierung ein neues Aufgabenfeld und ist jetzt engagiert mit dabei.
„Ich habe mit dieser Arbeit eine Lebensaufgabe gefunden und lerne auch heute noch viele neue und interessante Menschen kennen“, so Gisela Wilbers. „Wir ergänzen uns“, meint Anne Willmer. „Unser Lohn sind die Dankbarkeit und das Lächeln der Senioren“, sagen beide übereinstimmend. Beide sind selbstbewusst, couragiert und mit demHerzen bei der Sache. „Das ist der Schlüssel zu den Senioren“, freuen sie sich auf die Veranstaltungen.


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