Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 14. November 2009, Seite 17, Ressort Lokales

Der Leukämie den Kampf ansagen

IGS-Schüler organisieren Typisierungsaktion in ihrer Schule
Von Eva Köbbemann Fürstenau. Wenn ein Mensch an Leukämie erkrankt, ist eine Knochenmarkspende häufig die einzige Möglichkeit, das Leben zu retten. Wenn in der eigenen Familie kein passender Spender gefunden werden kann, beginnt die Suche nach einem Fremdspender. Mit viel Glück finden die Erkrankten rechtzeitig einen geeigneten Spender. Leider wird oft kein passender Spender gefunden. Kerstin Huslage, Kristina Vor der Wösten und Christopher Lager aus dem Abiturjahrgang der IGS Fürstenau planen nun zusammen mit ihrem Lehrer Josef Thale, die Deutsche Knochenmarkspenderdatei, kurz DKMS, mit einer Typisierungsaktion zu unterstützen.
Sie kamen auf die Idee, weil sich Jürgen Giese, der Cousin von Kerstin Huslage, vor einigen Jahren bei der Typisierungsaktion in Essen/Oldenburg hat registrieren lassen. „Zusammen mit ein paar Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr haben wir uns damals registrieren lassen. Irgendwann habe ich dann einen Brief bekommen“, berichtet Jürgen Giese. In diesem Schreiben hat die DKMS ihn um einen Rückruf gebeten, da seine Blutgruppe eventuell zu der einer jungen Leukämie-Patientin aus den USA passt.
Danach folgte eine umfassende Untersuchung, um festzustellen, ob er auch tatsächlich als Knochenmarkspender geeignet ist und ob er selbst auch körperlich fit genug ist für eine Spende. „Es stellte sich heraus, dass mein Knochenmark geeignet ist. Danach hatte ich ein langes Telefongespräch mit den Leuten von der DKMS, sie haben alle meine Fragen beantwortet, und ich habe mich dann zum Spenden entschlossen“, erzählt Jürgen Giese weiter. Für die Entnahme von Stammzellen gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen die periphere Stammzellenentnahme. Das läuft ähnlich wie eine Dialyse und ist so gut wie schmerzfrei. Aus dem fließenden Blut werden die Zellen herausgefiltert.
Die zweite Methode ist etwas unangenehmer. Dabei wird das Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen, da das aber unter Vollnarkose vorgenommen wird, ist nichts zu befürchten.
Jürgen Giese konnte mit seiner Spende einer 20-jährigen Amerikanerin das Leben retten: „Das ist ein gutes Gefühl“, sagt er.
Die Schüler der IGS und ihre Eltern sind am 28. Januar aufgerufen, sich in der IGS typisieren zu lassen. Nach einem kurzen „Piks“, wie beim Blutabnehmen, ist alles vorbei. Teilnehmen können alle Schüler, die 17 Jahre alt sind, und die Eltern.
Um weitere Typisierungsaktionen durchführen zu können, bittet die DKMS um Spenden: Kreissparkasse Tübingen, Kontonummer: 1 68 9 396, Bankleitzahl: 641 500 20, Verwendungszweck: BES 318.
Weiterhin werden ehrenamtliche Helfer für den 28. Januar gesucht, vor allem Krankenschwestern und Arzthelferinnen, die den Schülern und Eltern das Blut abnehmen können.
Weitere Informationen: josef.thale@igs-fuerstenau.de

zurück