Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 08. Oktober 2009, Seite 20, Resort Lokales

Unternehmer für eine Woche sein

IGS-Schüler proben Management
csc Vechtel. Aktien und Börse, Bilanzen und Marktforschung – das hört sich zunächst sehr kompliziert und umfangreich an. Doch die Schülerinnen und Schüler der IGS Fürstenau lernen die wirtschaftsbezogenen Fachbegriffe schnell und wissen damit umzugehen. Sie sind eine Woche lang in der Firma Stöckel in Vechtel zu Gast und nehmen hier am Management Information Game (MIG) teil.
Seminarleiter Christof Döhren vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW) gibt den 24 Teilnehmern im Rahmen des Planspiels Einblick in das Wirtschaftsleben. Die Schüler bilden Gruppen und „gründen“ drei Aktiengesellschaften, die gegeneinander konkurrieren. Die Lippssa AG, die Epiliric Industries AG und die Epirazor AG arbeiten Konzepte zur Vermarktung von Epiliergeräten aus. Dieses Konzept sollen die „Unternehmer“ dann sogenannten „Einkäufern“ in einer Präsentation vorstellen und sie von ihrem Produkt überzeugen.
Jedes Unternehmen mit Unternehmensberatung, Betriebs- und Aufsichtsrat spielt vier Tage jeweils zehn Stunden, wobei ein Tag ein Jahr darstellt. Im vierten Jahr stellen die Vorstandsmitglieder ihr Produkt vor. Nach der Vorstellung der vierten Spielrunde findet am letzten Tag die Auswertung statt, wobei die Teilnehmer die Hauptversammlungen der drei Aktiengesellschaften mit den Geschäftsberichten kritisch ausarbeiten.
Ziel des Seminars ist es, die Teilnehmer mit den vielfältigen und zum Teil komplexen Wechselwirkungen zwischen Einzelunternehmen und Gesamtwirtschaft vertraut zu machen. Wie reagieren die Marktpartner, wie Konkurrent und Verbraucher auf das zu verkaufende Produkt? Auch innerbetriebliche Entscheidungen müssen die Schüler treffen, zum Beispiel schwierige Personalentscheidungen und Preiskalkulationen. Auch die Bilanzierung gehört zum alltäglichen Geschäft, genau wie in jedem tatsächlichen Wirtschaftsunternehmen.
Solch schwierige und zum Teil auch komplexe Entscheidungen zu treffen war für die Gruppen nicht immer einfach. Hilfreich waren dafür die Informationsblöcke als Teil des Seminars, gestaltet von „echten“ Unternehmern, von Vertretern der Firma Stöckel und der örtlichen Banken. Nach einiger Zeit hatten die „Jungunternehmer“ den Dreh heraus und stellten ihre Konzepte souverän vor. Auch die kritischen Fragen der Einkäufer zum Gerät beantworteten sie mit Bravour.
Am besten gelang dies den „Mitarbeitern“ der Epiliric Industries AG. Sie holten die meisten Stimmen und konnten die Konkurrenz abschütteln. Das lehrreiche Seminar bot eine gelungene Abwechslung zum Schulalltag und machte den Schülern sichtlich Spaß.
 
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