Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 09. September 2009,
Seite 20, Resort Lokales
Und der Haifisch, der hat Zähne . . .
Fürstenaus prähistorische Schätze in IGS
gezeigt
sk Fürstenau. Wer hätte das gedacht? Nicht nur die
Altstadt und die Schlossinsel verweisen auf längst vergangene
Zeiten. Zeugen einer noch viel tiefer in der Geschichte –
streng genommen in der Erdgeschichte – verwurzelten Zeit
lagern in Erdschichten auf dem Gebiet Fürstenaus.
Jörg Bendull beschäftigt sich bereits seit mehr als
30 Jahren mit diesen prähistorischen Funden, die
überwiegend aus Haifischzähnen bestehen. Er selbst
brachte sie in mühseliger Arbeit an den Tag.
sk Fürstenau. Das ist allemal eine Einladung wert, dachte sich
Bernd Kruse, Lehrer an der IGS. Jörg Bendull erklärte
sich gern bereit, seinen Schatz zu präsentieren. Die Klasse
6/3 durfte an dem Ausflug in prähistorische Zeiten teilnehmen.
Und so berichtete der engagierte Hobbyarchäologe von seinen
Ausgrabungen in den 70er-Jahren im Wald zwischen Fürstenau und
Dalum.
Ruhig und sachlich zeigte er im Beisein von Schulleiter Gerald
Wieziolkowski und Samtgemeindebürgermeister Peter Selter seine
Fundstücke und stellte sich den vielen Fragen der
Schüler und der Gäste. Schnell ließ sich
das Publikum von den exquisiten Funden aus der Zeit des unteren
Tertiärs vor rund 60 Millionen Jahren begeistern.
„Die Vielzahl und Vielfalt der Funde ist
außerordentlich“, betont Jörg Bendull
sichtlich stolz, „eine derartige Grabungsstelle ist
einzigartig in ganz Europa.“ Die Überlagerung von
unterschiedlichen Erdschichten, hervorgerufen durch die Schubkraft von
Gletschern der Eiszeit, ist die Ursache für diese besondere
Situation. Und sogar der Zahn eines Urpferdchens gehört zur
Ausbeute des Forschers.
„Das könnte sich zu einer touristischen Attraktion
entwickeln“, meint Samtgemeindebürgermeister Selter.
Er will sich dafür einsetzen, das Thema weiter aufzuarbeiten.
Denn seit 1976 besteht ein Grabungsverbot.
Jörg Bendull gestaltete eine Vitrine mit einer Auswahl seiner
Funde. Diese Vitrine ist für die Schulgemeinschaft und andere
Interessierte in der Bibliothek der IGS ausgestellt.