Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 24. August 2009, Seite 17, Resort Lokales

Limonade mit der Kultusministerin

IGS-Schülerinnen gewinnen Geschichtswettbewerb
sk Fürstenau/Hannover. Sieben Schülerinnen des 8. Jahrganges der IGS machten sich am vergangenen Freitag gemeinsam mit ihrem Tutor Manfred Schmidt auf den Weg nach Hannover, um die Früchte ihrer Arbeit einzuheimsen. Sie nahmen teil an der Landespreisverleihung des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten, initiiert durch die Körber-Stiftung „spurensuchen: Helden, verehrt – verkannt – vergessen“. Ihre Arbeit „Erst bekämpft – dann geliebt? Die polnischen Besatzungssoldaten in Fürstenau – Waren sie Helden?“ überzeugte die Jury.
Auf dem Weg nach Hannover herrschte leicht gespannte, aufgeregte Stimmung. Was mochte die erfolgreichen Schülerinnen wohl erwarten? Doch schon im festlich ausgestatteten Foyer des Historischen Museums verflog die Anspannung. Weitere jugendliche Preisträger, Lehrer, Tutoren, Eltern und honorige Gäste hatten sich bereits eingefunden. Und souverän nahm Marie Christin Küthe stellvertretend für die ganze Gruppe die Urkunden aus den Händen von Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann entgegen.
25 von weit über 200 Arbeiten wählte die Jury für die Preisverleihung aus. Unter den prämierten 25 Gewinnern gab es keine Rangordnung mehr. Diese Arbeiten werden jetzt auf Bundesebene erneut bewertet. Die Ministerin lobte den Einsatz aller Beteiligten. Sie war beeindruckt von den methodisch anspruchsvollen Vorgehensweisen und erwartete für die Zukunft eine demokratische Urteilsfähigkeit der jungen Forscher, die sich in der Verantwortung um die Gesellschaft niederschlage.
Ein Bild, das in den Unterlagen der Wettbewerbsausschreibung abgebildet war, hatte die jungen Fürstenauer inspiriert. Es zeigte einen Soldatenfriedhof, wie er auch in Fürstenau zu finden ist. Immer freitags nach dem Unterricht traf sich die Gruppe, um eine Fülle von Informationen auszuwerten. Sie führte Interviews, beschaffte sich alte Briefe und las Bücher und Zeitungsartikel. Zwischendurch verließ sie der Mut. Aber es gelang ihrem Tutor Manfred Schmidt, sie neu zu motivieren.
Erschüttert zeigten sich die Mädchen von den Zeitzeugenberichten. „Die Menschen haben so viel Leid ertragen“, bemerkt Hannah Richter sichtlich betroffen. Sehr emotional seien die Interviews gewesen, berichteten die Schülerinnen. Und am Ende ihrer Ausarbeitung kamen die sieben Geschichtsforscher zu dem Schluss, dass im Zusammenhang mit Kriegsereignissen wohl niemand zum Helden erkoren werden könne. Die unterschiedlichen Sichtweisen und Betroffenheiten lassen kein eindeutiges Bild zu.
Nach der Ehrung gab es Limonade, kleine Snacks und Gespräche mit anderen Teilnehmern. Auf der Rückfahrt zeigten sich die Schülerinnen in ausgelassener Laune. „Aufregend und schön war’s“, meinten sie einhellig.
 
zurück