Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 19. Juni 2009, Seite 21,
Resort Lokales
Das Turbo-Abi und die Debatte dazu
Poppes Kritik – Selters Treffen
ja
Fürstenau/Hannover. Die
Beschlüsse zur Änderung des Schulgesetzes im
Niedersächsischen Landtag waren auch an der Integrierten
Gesamtschule in Fürstenau in dieser Woche ein wichtiges Thema:
Schließlich ging es um die Einführung des
Turbo-Abiturs. Hier ein kleiner Überblick zum Diskussionsstand
und zu den gegenwärtigen Aktivitäten.
Scharfe Kritik übt der SPD-Landtagsabgeordnete Claus-Peter
Poppe aus Quakenbrück. Seine Stellungnahme beginnt mit dem
Satz: „Nun ist es leider beschlossene Sache.“ Die
Regierungsfraktionen von CDU und FDP hätten in dieser Woche
gegen die Stimmen der SPD die Änderungen des Schulgesetzes
beschlossen. Sie hätten sich damit zugleich über
Tausende von Briefen, E-Mails, Unterschriftenlisten sowie Petitionen
hinweggesetzt und die Proteste einfach ignoriert. Damit sei klar, dass
das Turbo-Abi auch an der IGS in Fürstenau kommen solle.
Am Rande der Plenarwoche in Hannover sprach Claus-Peter Poppe zudem von
einem Rückschlag für die strukturellen
Veränderungen der Bildungspolitik auch im Landkreis
Osnabrück. Bedauerlich sei zudem, dass auch der
örtliche CDU-Abgeordnete Reinhold Coenen in der von der
SPD-Fraktion beantragten namentlichen Abstimmung für die
Einführung des Turbo-Abiturs an der IGS und für die
Abschaffung der Vollen Halbtagsschulen gestimmt habe, so Claus-Peter
Poppe.
Unterdessen war Samtgemeindebürgermeister Peter Selter in
dieser Woche in Hannover, um sich mit dem neuen Staatssekretär
im Kultusministerium, Dr. Bernd Althusmann, sowie weiteren Fachleuten
zu treffen. Im Mittelpunkt standen Regelungen, die im Sinne der IGS in
den begleitenden Verordnungen zum Gesamtschulerlass
einfließen könnten. Auch künftig solle ein
langes gemeinsames Lernen möglich sein, auch künftig
solle der Elternwille Rücksicht finden, auch künftig
solle es die Möglichkeit geben, nach 13 Jahren das Abitur an
der IGS zu machen, sagte Peter Selter. Dafür setze er sich
ein. Im August sei ein weiteres Gespräch im Kultusministerium
geplant, an dem auch die Schulleitung der IGS teilnehmen werde.
Grundsätzlich würden die gemachten
Vorschläge positiv aufgenommen. Im Landtag sei sogar vom
„Fürstenauer Modell“ die Rede gewesen.