Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 23. Mai 2009,
Seite 22, Resort Lokales
„Ich lasse mich nicht instrumentalisieren“
Gespräch mit Samtgemeindebürgermeister
Peter Selter zu den vier „Baustellen“ an der IGS
Von
Jürgen Ackmann
Fürstenau/Bippen/ Berge. Keine
Frage. Die Integrierte Gesamtschule Fürstenau ist derzeit im
Gespräch wie selten zuvor – egal, ob es um das
Turbo-Abi geht, um Sanierungsprojekte, Fachgymnasium oder Sporthalle.
Es gibt immer etwas zu diskutieren. Im Gespräch mit dem
„Bersenbrücker Kreisblatt“ gab
Samtgemeindebürgermeister Peter Selter Auskunft zu den
Gesprächsständen.
Herr Selter, bei der Integrierten Gesamtschule gibt es
derzeit vier Baustellen – das Dach der Sporthalle, die
Umgestaltung der Verwaltung, das Fachgymnasium und das Abi nach
zwölf Jahren. Wie ist der aktuelle Stand?
Bei allen Themen gibt es Bewegung. Was die IGS-Sporthalle angeht, ist
mir erst einmal ein Stein vom Herzen gefallen, als ich die Nachricht
bekam, dass wir die Halle wieder benutzen können. Nun geht es
um die Frage, ob und wie ein Projekt mit Fotovoltaikanlagen
weitergeführt werden kann. Dazu werde ich zunächst
die Meinung des Rates einholen.
Und was ist mit der Neugestaltung des Verwaltungstraktes
und des Innenhofes? Kann es in diesem Jahr tatsächlich
losgehen?
Wir haben in intensiven Gesprächen mit dem Landkreis deutlich
gemacht, dass durch diese beiden Projekte die Schule quasi
„runderneuert“ wäre. Es gilt, die
jahrelangen Sanierungen nun schnell und erfolgreich
abzuschließen. Das wurde uns zugesagt. Zudem wird die Schule
durch den Einbau eines Personenaufzuges
„barrierefrei“. Das wertet unsere Schule noch
weiter auf.
Um das Thema „Fachgymnasium“ ist es
still geworden. Warum?
Zwischen den Verwaltungen und den Ministerien wird daran
fleißig gearbeitet. Dem Ministerium liegt ein Vorschlag des
Landkreises vor, der auch eine dezentrale Lösung mit einem
Standort in Fürstenau vorsieht. Jetzt gilt es die
Schulpolitiker davon zu überzeugen, dass ein solches Modell
das einzig richtige für eine zukunftsgerichtete
Bildungslandschaft ist.
Letztes Stichwort: „Turbo-Abitur“. Da
ist auch Kritik an Ihrer Vorgehensweise laut geworden. Speziell wegen
der Vorlage eines Kompromissvorschlages in Hannover.
Ich habe in Hannover unmissverständlich deutlich gemacht, dass
der Rat der Samtgemeinde und damit auch ich die derzeitige Situation
erhalten möchten. Ich habe die Debatte im Landtag vergangene
Woche live verfolgt, in der auch eine Kompromisslinie debattiert wurde.
Es ist deutlich geworden, dass die Pläne der Landesregierung
umgesetzt werden. Nun kann man einerseits die Arme
verschränken und auf einem Wunsch beharren, so wie es von mir
offenbar erwartet wird. Dazu bin ich nicht bereit. Ich habe meinen Job
zu machen. Ich muss versuchen, dass zu erhalten, was für die
Schule am wichtigsten ist. Damit meine ich die Bedeutung des
Elternwillens und die für die IGS passende Differenzierung des
Lernniveaus. In dieser Situation lasse ich mich nicht politisch
instrumentalisieren. Für unsere IGS das rauszuholen, was
möglich ist, ist mein Ziel. Ich kümmere mich dabei
nicht um landespolitische Meinungsverschiedenheiten, sondern um unsere
Schule. Das ist heute so und wird auch in Zukunft so sein.