Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 05. Mai 2009, Seite 25, Resort Lokales
Leserbrief

„Abi nach 13 Jahren an Gesamtschulen muss bleiben“

Zur Berichterstattung über die Pläne der Landesregierung, auch an Gesamtschulen das Abitur nach zwölf Jahren einzuführen.
„Nun endlich haben sich auch die Politiker der Samtgemeinde Fürstenau deutlich positioniert und sich gegen das Abitur nach 12 Jahren an Integrierten Gesamtschulen ausgesprochen. Ich will aber gar nicht vorenthalten, dass – so wie ich – persönlich viele Teilnehmer der Demonstration am vorletzten Donnerstag auf dem Marktplatz in Fürstenau von den Worten unseres Samtgemeindebürgermeisters sehr irritiert, ja sogar enttäuscht waren. Inhaltlich waren seine Worte ebenso ‚schwammig‘, als würde ich versuchen, Ihnen das Wetter aus einem Kaffeesatz vorherzusagen. Aber dies sei seit dem letzten Dienstag verziehen und vergessen. Denn an diesem besagten Dienstag wurden in der Samtgemeinderatssitzung deutliche Worte gewählt und gesprochen. Sowohl unser Samtgemeindebürgermeister Herr Selter als auch alle Vertreter der jeweiligen Parteien sprachen sich einstimmig für das Abitur nach 13 Jahren an Integrierten Gesamtschulen aus. Sie unterstützen somit den Eltern- und Schülerwillen, den integrativen Gedanken der Gesamtschulen zu erhalten.
An dieser Stelle gilt mein Dank allen Ratsmitgliedern und besonders unserem Samtgemeindebürgermeister. Sie haben hiermit bewiesen, dass Politiker in der Lage sind, sich gemeinsam für eine Sache stark zu machen und einzusetzen, auch wenn die parteipolitischen Interessen andere sind.
Ich hoffe nun auch im Namen aller Eltern und Kinder, dass alle Mitglieder des Samtgemeinderates weiterhin mit uns gemeinsam diesen Weg in aller Deutlichkeit gehen. Jetzt sind wir alle gefragt. Eltern, Schüler und all diejenigen, die sich für unsere Kinder verantwortlich fühlen und sich aktiv für eine partnerschaftliche Gesellschaft einsetzen möchten [. . .].
Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung nach seinem individuellen Lerntempo, um somit zum höchstmöglichen Schulabschluss zu gelangen. Die IGS bietet hierfür alle Möglichkeiten und ist daher ein wertvoller Bestandteil unserer Schullandschaft. Wir Eltern lassen uns diese Vielfalt nicht wegnehmen und kämpfen für deren Erhalt. Wir Eltern begleiten unsere Kinder durch den Schulalltag und wissen am besten, was für sie gut und richtig ist.
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Wulff, lassen Sie uns Eltern die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob unsere Kinder nach 12 oder 13 Jahren das Abitur absolvieren. Das heißt konkret und mit aller Deutlichkeit: Um eine vielfältige Bildungslandschaft zu gewährleisten, muss das Abitur nach 13 Jahren an Gesamtschulen bleiben. Ich appelliere nun und bitte alle Interessierten, aktiv zu werden. [. . .] Wir haben jetzt die Möglichkeit, in die Offensive zu gehen und ein Signal zu setzen. Alle, die sich für unsere Kinder und für den Erhalt einer breiten Schullandschaft, in der jedes Kind die gleichen Zukunftschancen hat, einsetzen möchte, sollte sich am 9. Mai in Hannover einfinden. Dort findet eine Demonstration statt [. . .]. “

Für den Elternvorstand
der IGS Fürstenau:
Birgit Heidemann
Rosenweg 5
Bippen

 
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