Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 29. April 2009, Seite 23, Resort Lokales

Gegen ein Turboabi an der IGS

mk Fürstenau. Kein Turbo-Abitur für die IGS und auch kein irgendwie gearteter Kompromiss. Diese Position der SPD-Fraktion im Samtgemeinderat Fürstenau ist klar umrissen. Der Status quo müsse erhalten bleiben. Eine gleichlautende Resolution stand am Montagabend am Ende einer außerordentlichen Sitzung im Fürstenauer Hotel Wilken, an der unter anderem auch der schulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Claus-Peter Poppe, teilnahm. Die Resolution sollte in der gestrigen Sitzung des Samtgemeinderates dem Ratsvorsitzenden Peter Selter übergeben werden.
„Diese Landesregierung will der Schulform IGS schaden“, so Poppe. Schon das Gesamtschulerrichtungsverbot sei seinerzeit ein solch „einmaliger“ Versuch gewesen, der wohl nur mit dieser Landesregierung möglich sei. Die präsentiere sich derzeit „sehr nervös und angefressen“, maßregele Kritiker aus den eigenen Reihen, mache sie „mundtot“ und „fahre eine ganz scharfe Linie“. Deswegen glaube er nicht, dass „jemand von der CDU oder der FDP zu uns rüberkommt“. Dabei, so Poppe weiter, sei doch gerade die IGS einst auch von der regionalen CDU mit gewollt worden, „um auch hier das Abi hinzukriegen“. Was zurzeit versucht werde, untergrabe zwei wesentliche Grundpfeiler des bundesdeutschen Bildungssystems, so Poppe, zum einen die Freiheit der Schule, zum anderen die Freiheit des Elternwillens.
Aus den Reihen der Fürstenauer SPD wurde kritisiert, dass sich die örtliche CDU bedeckt halte. Stadtbürgermeister Herbert Gans habe sich bei der Demonstration gar nicht erst sehen lassen. Auch eine klare Positionierung des Samtgemeindebürgermeisters Peter Selter habe es noch nicht gegeben. „Wenn die CDU die Leute hier vertreten will, muss sie das Abitur nach zwölf Jahren ablehnen“, hieß es.
 
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