Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 11. März 2009,
Seite 17, Resort Lokales
Gegen ein „Turbo-Abitur“ an der Integrierten
Gesamtschule
Gesamtschulinitiativen informierten sich in Füstenau
Fürstenau. Das Vorhaben der Landesregierung, auch für
die Integrierten Gesamtschulen das Abitur nach 12 Schuljahren zur
Pflicht zu machen, wäre eine Katastrophe für den
gemeinsamen Unterricht, sagte IGS-Leiter Gerald Wieziolkowski
gegenüber Delegationen aus Osnabrück und
GMHütte, die sich in Fürstenau über die
Besonderheiten dieser Schulform informierten. Es müsse alles
getan werden, um das zu verhindern.
Ein soeben neu aufgelegtes Schulvideo führte als Einstieg in
die Präsentation der Schule ein. Rundgang und Diskussion
schlossen sich an. Überall im Lande gebe es
Gesamtschulinitiativen, berichtete der hinzugezogene
Kultusausschussvorsitzende und SPD-Landtagsabgeordnete Claus Peter
Poppe. Nach fünf Jahren des Gründungsverbots werde
zwar durch CDU und FDP versucht, neue Gesamtschulen durch hohe
Anforderungen zu erschweren, dennoch sei schon im ersten Jahr mit rund
einem Dutzend Neugründungen zu rechnen. Offenbar sei jedoch
der Regierung dieser Erfolg unheimlich geworden, und sie suchte nun
nach neuen Be- und Verhinderungstaktiken.
Wenn eine neue Gesamtschule ins Leben gerufen werde, sei „ein
Gründungsteam mit pädagogischem Feuer“
wichtig, erklärte Wieziolkowski. Und Poppe hob hervor, dass an
vielen Standorten Elterninitiativen die treibenden Kräfte
seien, die sich auch durch noch so viele Schwierigkeiten nicht beirren
ließen. Denn sie sähen die besseren Chancen
für ihre Kinder in integrativen Systemen.