Bersenbrücker Kreisblatt, Ausgabe vom 13.Oktober 2008,
Seite 19, Resort Lokales
Jungunternehmer für eine Woche
„Marketing Information Game“ gibt Schülern
der IGS Fürstenau einen Überblick, wie Wirtschaft
funktioniert
hoe BIPPEN. Bereits zum 7. Mal fand das „Management
Information Game“, kurz MIG genannt, in den Räumen
der Firma Stöckel in Vechtel statt. Veranstaltet wird es vom
Industriellen Arbeitgeberverband Osnabrück-Emsland und vom
Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW).
In diesem Spiel, das eine Woche dauert, probten Schüler und
Schülerinnen des elften Jahrgangs der IGS Fürstenau
den Ernstfall als Jungunternehmer, die im Laufe dieser fünf
Tage eine imaginäre Firma durch vier Geschäftsjahre
führen müssen.
In dieser Zeit müssen Betriebe erweitert, Mitarbeiter
finanziert oder entlassen werden, Bilanzen gelesen, der Absatzmarkt
muss bedient, der Aktien- und Börsenmarkt überblickt
werden. „Die Jungunternehmer müssen als
achtköpfiges Team eines Betriebsvorstands etwa 35
Entscheidungen treffen“, sagt Spielleiter Christof M.
Dören vom BNW, der immer neue Spielrealitäten
vorgibt. Ergänzt wird dieses Spiel um
Betriebsrealität durch Vorträge von Fachleuten aus
verschiedenen Wirtschaftsbereichen.
Jana Billigmann vom Industriellen Arbeitgeberverband ist
während dieser Woche ebenfalls eine wichtige Ansprechpartnerin
für die Jugendlichen, die eine Realität
außerhalb des üblichen Schulalltags erleben und
mitgestalten müssen. Echt zur Sache ging es
spätestens bei der Präsentation vor den
Einkäufern am vorletzten Tag. Dozenten, Banker,
Gewerbetreibende und Lehrer der IGS gehörten zu diesem
„Kundenkreis“, dem die drei Schüler- Teams
dieser Projektwoche ihre Produkte vorstellten. In diesem Jahr waren es
elektrische Zahnbürsten, die medizinisch sinnvoll, technisch
innovativ, an Zielgruppen orientiert und exklusiv präsentiert
wurden.
Die Jungunternehmer hatten sich für diesen Anlass nicht nur
dynamisch in Schale geworfen, sondern warben auch mit Flyern,
Werbefilmen und Plakatentwürfen um die Kunden.
Blauweiß gestreift oder mintgrün sollten die
elektronischen Zahnbürsten sein, mit Display zum Ablesen des
pH-Wertes der Mundflora, mit Zahnseiden- und Kariesmarker-Aufsatz oder
mit USB-Stick, Materialien aus dem fairen Handel und austauschbarer
Zahnpastakapsel. Fantasievolle Einfälle, die den gezielten
Nachfragen der Experten aus dem Publikum standhalten und mit guten
Argumenten überzeugen mussten. Davon abhängig war
nämlich am Ende die Anzahl der Punkte, die an die drei Teams
vergeben wurde. Und die entschied über die Verteilung des
Auftragsvolumens im Spiel. Die Rechtfertigung auf der
Aktionärsversammlung am nächsten Tag bildete den
Abschluss dieser intensiven Woche im Hause Stöckel.
Diese MIG-Woche wird in der Vorbereitungszeit übrigens nicht
nur durch die Lehrer der IGS unterstützt, sondern auch durch
Sponsoren aus der Wirtschaft und der Werbegemeinschaft finanziert. Bei
denen bedankte sich Schulleiter Gerald Wieziolkowski
ausdrücklich.