Bersenbrücker Kreisblatt 1.11.2007
Junge Leute früher vorbereiten
Berufliche Integration
gefragt
js FÜRSTENAU.
Es reicht nicht, wenn Jungen und Mädchen kurz vor dem Ende
ihrer Schulzeit für einige Wochen in diesen oder jenen Betrieb
„hineinschnuppern“. Eine Erkenntnis, die sich
inzwischen durchzusetzt. In Fürstenau hat deshalb nun ein
Projekt begonnen, um Schüler optimal auf ihre berufliche
Zukunft vorzubereiten.
Die vom Land Niedersachsen initiierte und unterstützte Aktion
stellten die Akteure in dieser Woche in den Räumen der
Gemeinnützigen Initiative Jugendarbeitslosigkeit (Gija) vor, die
bei diesem Vorhaben eng mit der Integrierten Gesamtschule
zusammenarbeitet. Insbesondere Hauptschüler sollen früher auf
das Berufsleben vorbereitet werden. Das „Bovi“ genannte
Projekt beinhaltet „Berufliche Orientierung, Vorbereitung und
Integration“ in einem. Es läuft über die Agentur
für Arbeit und die MaßArbeit des Landkreises. Die beiden
Behörden stellen das Geld zur Verfügung.
Den Projektauftakt machte die Klasse 8/5 der IGS mit den Tutoren
Gertrud Nordmann-Bruns und Manfred Swawola. Die Schüler erlebten
jetzt hautnah viele Aspekte des Berufslebens. Bei der Gija bauten sie
in deren Holzwerkstatt ein Regal. Zudem waren sie dort im Bereich
Hauswirtschaft tätig und zauberten für den themenbezogenen
Elternabend ein warmes Buffet auf den Tisch und überraschten damit
ihre Eltern.
Elke Swawola, bei der Gija für dieses Projekt zuständig,
freute sich über das große Interesse bei Schülern und
Eltern. Die bisher gesammelten Erfahrungen zeigten, dass es absolut
sinnvoll sei, Schüler dieser Jahrgänge zu fördern und
ihnen Wege zur beruflichen Vorbereitung aufzuzeigen – auch wenn
es bereits in diesem Alter junge Leute gebe, die schon ziemlich genau
wüssten, was sie wollten, und sich auch entsprechend informiert
hätten, betonte Elke Swawola. Ziel der Gija sei es, die
Schüler in berufsvorbereitende Praktika zu vermitteln, die auf sie
zugeschnitten seien, um ihnen so einen großen Schritt hin zur
beruflichen Integration zu ermöglichen. Dabei kontaktiere die Gija
besonders Betriebe, die sich der sozialen Integration verpflichtet
fühlten und den jungen Leuten einen Platz zur Verfügung
stellten. Vorgesehen sei pro Woche ein Praktikumstag. Wichtig sei zudem
die Kooperation zwischen der IGS und der Gija, erklärte Elke
Swawola weiter, die sich mit ihrem Team – darunter Praxisanleiter
Fabian Weinmann und Barbara Büter – um die junge Leute
kümmert. „Wir müssen die Schüler gemeinsam fit
machen“, betonte sie. Dazu gehört auch, dass die Jungen und
Mädchen vor dem Einstieg in das „Bovi-Projekt“ einen
Vorbereitungskurs in der IGS absolvieren.