Bersenbrücker Kreisblatt 23.10.2007
Kaffeemaschine für Singles ohne
Schwiegermütter
Management Information
Game: Elftklässler als energische und
selbstbewusste Jungunternehmer
hoe BIPPEN . Zur Projektwoche
für die 11. Klassen der IGS Fürstenau rund um die
Berufsorientierung gehörte auch das Wirtschaftsplanspiel bei
der Gastgeberfirma Stöckel in Vechtel.
Veranstaltet wird das „Management Information
Game“, kurz MIG, vom Industriellen Arbeitgeberverband
Osnabrück-Emsland und vom Bildungswerk der
Niedersächsischen Wirtschaft (BNW).
Worum geht es in diesem Spiel unter realistischen Bedingungen? Drei
Gruppen mit jeweils acht Schülern des Jahrgangs
müssen eine Woche lang unternehmerisch denken und planen,
erklärte Sabine Stör vom Industriellen
Arbeitgeberverband. Aktuell gilt es, vier Geschäftsjahre eines
Unternehmens aktiv zu gestalten und am Ende der Woche vor einer Gruppe
potenzieller Einkäufer ein aktuelles Produkt werbewirksam zu
präsentieren.
Diese Präsentation fand vor einem ausgesuchten Publikum aus
Lehrern und Geschäftsleuten aus Fürstenau statt.
Während des einwöchigen Spielprojektes waren die
Jugendlichen verantwortlich für ein seit zehn Jahren
existierendes mittelständisches Unternehmen mit etwa 170
Mitarbeitern, erläuterte Christof M. Döhren vom BNW
die Einzelheiten. Dabei mussten sie finanztechnische Fachbegriffe
erfassen und anwenden, Bilanzen lesen und
Führungsqualitäten beweisen.
An dem eigentlichen Präsentationsabend stellte das aufmerksame
Publikum die Einkäufer der Pseudofirma
„Tschiduscho“ dar, die den Auftrag für
eine Lieferung von 350000 Kaffeemaschinen an eine der drei Gruppen zu
vergeben hatten.
Und die hatten sich mit Power- Point-Präsentation,
Fachkenntnissen und viel Fantasie richtig ins Zeug gelegt. Da
konkurrierte die leuchtend rote „La Passiona“ mit
Radio, USB-Anschluss und verschiedenen Geschmacksaromen mit der
„Black Pearl“, einer
piratenmäßigen Pad-Kaffeemaschine für
Singles ohne Schwiegermütter. Von hohem Unterhaltungswert war
auch die Präsentation des Modells
„Sunrise“ der „Coffee deluxe
AG“ mit Energiesparmodus und Spracherkennung in den
Maßen 90–60–90.
Energisch und selbstbewusst stellten die Jungmanager ihre Produkte vor,
auch auf die kritischsten Fragen der Einkäufer hatten sie
forsche und spontane, aber durchaus durchdachte Antworten parat.
Bei der anschließenden Punktevergabe erhielten die drei
Firmen jeweils Teilaufträge, dann gab es für diesen
Abend erst einmal ein entspanntes Geschäftsbuffet, geliefert
vom Cateringservice der IGS und spendiert vom Förderverein der
Schule.
Die Hauptversammlung vor den Aktionären folgte für
die Schüler am letzten Tag vor ausgewählten
Fachleuten in der Firma Stöckel.
Aufregende und erfahrungsreiche Tage durchlebten die Jungunternehmer
und beeindruckten am Ende das Publikum mit ihrer Präsentation
im gespielten Rollenverhalten, dass trotz der Spielvariante einen
kräftigen Vorgeschmack auf echtes Wirtschaftsleben gab.