Bersenbrücker Kreisblatt 22.10.2007
Ein Nein ist nicht „uncool“
IGS:
Suchtprävention für die achten Klassen
hoe FÜRSTENAU.
In der letzten Woche vor den Herbstferien ist viel los in der IGS
Fürstenau. Klassenfahrten und Projektwochen stehen jahrgangsweise
auf dem Programm und verlangen von Schülern und Lehrern
verstärkte Aktivitäten. So auch in den achten Klassen. Knapp
130 Schüler und Schülerinnen beschäftigen sich unter
Anleitung von Lehrern und Fachreferenten mit
„Suchtprävention“.
Sieben Workshops werden angeboten, an denen die Achtklässler
teilnehmen können. Dabei geht es natürlich um illegale Drogen
wie Cannabis. Jens Kirchhoff von der Caritas Bersenbrück
klärt die Jugendlichen auf über Konsum, gesundheitliche,
soziale und auch finanzielle Folgen. Da die Anonymität gewahrt
bleibt und bei den Gesprächen auch kein Lehrer anwesend ist,
trauen sich die Jungen und Mädchen auch, Fragen zu stellen, die
sie aus eigener Erfahrung oder aus dem Freundeskreis mitbringen.
Ähnlich ist es bei Alkohol, zwar eine legale Droge, aber auch hier
kann Abhängigkeit die Folge sein. Sandra Volmer, ebenfalls von der
Caritas Bersenbrück, informiert die Jugendlichen über dieses
Thema. Unterstützt wird sie dabei von Mitgliedern der
Kreuzbundgruppe Fürstenau, die aus der Sicht Betroffener ihre
Erfahrungen noch drastischer schildern können und damit vielen
jungen Zuhörern die Illusion des „Coolseins“ im
Zusammenhang mit Alkohol nehmen. Das ist übrigens auch das Motto
eines weiteren Workshops: „Hauptsache cool“. Gemeinsam mit
Lehrer Hans-Georg Bock trainieren die Achtklässler hier das
„Nein-Sagen“ zum Drogenangebot, ohne dabei uncool zu sein.
Marc Giesecke von der Barmer in Bersenbrück informiert in seinem
Workshop über die gesundheitlichen Risiken und Folgen von
Drogenkonsum und Suchtverhalten und auch über die Kosten, die
dadurch für das Gesundheitswesen entstehen. Das mag für
manchen Achtklässler noch nicht so naheliegend sein, gehört
jedoch mit zum Thema. Auf jeden Fall aber die polizeiliche Sichtweise
auf legale und illegale Drogen, und die erläutert Manfred Egler
von der Polizei Bersenbrück den Schülern und
Schülerinnen.
Er informiert auch über die Folgen von Drogenkonsum im
Straßenverkehr. Besonders eindrucksvoll dabei die Benutzung der
„Rauschbrillen“, die den Jugendlichen die
Einschränkung verschiedener Promille-Bereiche ziemlich
„undeutlich“, aber umso drastischer vor Augen führt.
Lehrer Thomas Kaes hat die Projektwoche mit Kolleginnen und Kollegen
vorbereitet. Unterstützt werden sie von den Mitarbeiterinnen des
sozialpädagogischen Dienstes Tanja Steinkamp, Kerstin Tröster
und Bettina Schulten. Die haben zusätzlich mit den Jugendlichen
Fragebögen erarbeitet, welche an den Projekttagen in der
Fürstenauer Innenstadt an Passanten herangetragen werden. Was
wissen die Erwachsenen eigentlich von der Drogenthematik, welche
Meinungen und möglicherweise Vorurteile gibt es? Nicht nur bei
Jugendlichen herrscht hier Informationsbedarf und Unsicherheit.
Dies wurde auch beim Elternabend für die Schüler des 8.
Jahrgangs eine Woche zuvor deutlich. Das Thema ist und bleibt ein
Dauerbrenner, stellen die Verantwortlichen der IGS auch im siebten Jahr
ihres Angebotes fest.