Bersenbrücker Kreisblatt 20.10.2007
Benimmregeln mit Michael Hull
„Projektwoche
zur Berufsorientierung“ an der IGS
Fürstenau
hoe FÜRSTENAU.
Sie haben gerade den Sprung in die 11. Klasse geschafft und haben noch
Zeit bis zum Abitur. Trotzdem ist es auch für die 90
Schüler der gymnasialen Oberstufe in der Integrierten
Gesamtschule Fürstenau wichtig, sich rechtzeitig mit ihrer
zukünftigen Ausbildungssituation vertraut zu machen. Dabei
soll ihnen eine „Projektwoche zur
Berufsorientierung“ helfen.
Die Lehrerin Siegrid Leinert- Pankratz koordiniert mit Hilfe von
Kollegen diese intensive Woche. Unterstützung erhält
sie dabei auch von Vertretern der DeBeKa und der AOK sowie des BNW, des
Bildungswerks für Niedersächsische Wirtschaft. Was
geschieht in dieser Projektwoche? Neben vielen Infos über
mögliche Formen von Ausbildung und Studium sollen die
Schüler auch erfahren, wie sie sich bei einem
möglichen Bewerbungsgespräch optimal
präsentieren können. Rhetorik ist hier gefragt, nicht
nur im Vier-Augen-Gespräch mit einem potenziellen
Vorgesetzten, sondern auch im freien Vortrag vor vielen
Zuhörern. Und so stehen dann die jungen Leute
plötzlich mit weichen Knien am Rednerpult vor einem
großen Auditorium und müssen reden und gestikulieren.
In einem anderen Raum ist Michael Hull von der gleichnamigen Tanz- und
Benimmschule aus Osnabrück aktiv. Vom galanten Begleiten einer
Dame über einen höflichkompetenten Telefondienst bis
zum gesellschaftsfähigen Umgang bei Tisch reicht die
Bandbreite der Themen dort. Kurzum: Es gibt viel zu beachten, was bei
den Schülern neben Erstaunen auch durchaus die Bereitschaft
zum Nachmachen auslöst. Benehmen ist „in“,
auch bei 16- und 17- jährigen Schülern.
Und weiter geht es: Referenten der Fachhochschule Osnabrück
für die Verwaltungslaufbahn und der dualen Berufsakademie
Lingen stellen ihre Einrichtungen vor und sprechen ganz gezielt die
zukünftigen Abiturienten an. Das ist zum einen sehr
schmeichelhaft, ist aber auch gleich mit einer hohe Anforderung an
Leistung und Einsatzbereitschaft verbunden.
Eine Gruppe des Jahrgangs besucht zudem die Firma Karmann in
Osnabrück, eine weitere die Bundeswehr in Rheine –
auch das ist ein potenztieller Arbeitgeber. Besonders begehrt ist auch
in diesem Jahr die Teilnahme am „Management Information
Game“ in der Firma Stöckel, dass vom BNW und vom
Arbeitgeberverband Metall unterstützt wird. Hier werden reelle
Betriebsszenarien nachgespielt, in denen die Schüler
höchste Präsenz zeigen müssen inklusive
einer abschließenden Präsentation ihrer Arbeit.
Es ist eine intensive und kompakte Woche, in der die
Elftklässler wichtige Erfahrungen für ihre
zukünftige Berufsentscheidung sammeln. „Dank der
finanziellen Unterstützung ortsansässiger Firmen
können wir auch in diesem Jahr wieder ein qualitativ
hochwertiges Programm in dieser Woche anbieten“, sagt Siegrid
Leinert-Pankratz. Und die Firmen investieren schließlich in
die Zukunft eigener gut ausgebildeter Mitarbeiter, die sich
für den heimatlichen Standort entscheiden. Nach dem Abitur,
versteht sich.