Bersenbrücker Kreisblatt 19.10.2007
Kleine Mängel sofort behoben
Aktionstag für
sicheres Fahrradfahren an der IGS in
Fürstenau
Von Björn
Thienenkamp
FÜRSTENAU.
„Damit kann man
doch morgens nicht zur Schule kommen“, sagt Engelbert Pohl
von der Polizeistation Fürstenau, als ein Schüler ihm
bei den „Fahrradwochen der Deutschen Verkehrswacht“
diese Woche an der IGS sein Fahrrad vorführt.
Mehr als einen Rahmen mit zwei Rädern hat das Gefährt
nämlich kaum zu bieten. „Kein Licht, ein einziger
Reflektor, Vorderbremse defekt, kein Kettenschutz“, stellt
der Polizeibeamte staunend fest. „Die dunkle Jahreszeit geht
gerade los“, greift er das Motto „Sehen und gesehen
werden“ des Aktionstages auf und verweist auf die Wichtigkeit
eines intakten Drahtesels. „Deshalb richten wir unsere
Aufmerksamkeit verstärkt auf den Fahrradverkehr auf dem
Schulweg“, fügt sein Kollege Reiner Schröer
an. Nach Hause schieben darf der Pedalritter seinen Besitz schon noch,
aber auf der Straße hat das Gefährt nichts (mehr) zu
suchen.
Zahlreiche kleinere festgestellte Mängel repariert Siegfried
Czichy an seiner mobilen Werkstatt sofort. Annemarie Wübbe von
Brillen Gerdes und Melanie Elschen von Optik Lampe prüfen
derweil das Sehvermögen der Verkehrsteilnehmer. Eigentlich
haben „alle noch sehr gute Augen“, stellt
Wübbe grundsätzlich fest, „rund 20
Empfehlungen, einen Augenarzt aufzusuchen“, spricht
allerdings Elschen aus.
Erst watschelt eine ganze Gruppe wie eine Entenfamilie hinter Moderator
Manfred Fölling her, dann gilt es, diesen Fahrradparcours auf
zwei Rädern abzufahren. Es geht um Fahrradbeherrschung, den
zweiten Teil im Titel des Projektes. Einfacher und doppelter Kreis,
Spurstange, Linksabbiegen und Slalom sind eben besonders für
die jungen Verkehrsanfänger gar nicht so leicht.
„Den Slalom schnell zu fahren, hat mir besonders
gefallen“, schildert Alina Genschel. Dafür, dass sie
sonst eher weniger radelt und mit ihren zehn Jahren eh noch nicht auf
der Straße fährt, hat sich die
Fürstenauerin wacker geschlagen.
„Wo darf ich fahren, wo muss ich fahren?“, sieht
der IGS-Jahrgangsleiter Wolfgang Diers eine Unsicherheit der Radler.
Passend findet er daher insbesondere den Zeitpunkt, zu dem die
Verkehrswacht diesen Tag anbietet. Als „gelungene
Aktion“ bewertet auch Udo Ojemann das Angebot.
„Möglich wurde es erst durch die Mittelzusage aus
dem Bundesverkehrsministerium“, erklärt der
Kassierer der Verkehrswacht Bersenbrücker Land. Und notwendig
findet er Kampagnen wie „FahrRad . . . aber
sicher!“ auch. „Gerade die jüngeren Kinder
haben eine schlechte Koordination, oftmals eine erschreckende
Körper- oder Fahrradbeherrschung“, sagt Ojemann.
„Im Parcours hatte ich sieben Fehler, aber nur, weil ich das
Fahrrad nicht kannte“, sagt der 11-Jährige, der aus
Nortrup mit dem Bus zur Schule kommt. Damit gehört er zu der
Zielgruppe, an die sich Burkhard Pohl wendet: Mit der Busschule,
Partner der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück Nord, wird zudem
richtiges Verhalten am und im Bus vermittelt. Der
Fahrradbremssimulator, Infostand und Reaktionstest runden das Angebot
ab.