Bersenbrücker Kreisblatt 18.07.2007
Straßenkreuze gegen das Vergessen
Ausstellung in der IGS
nur noch wenige Vormittage zu sehen
mk FÜRSTENAU.
Ein Holzkreuz mit Blumenschmuck und Kerze, ein ganz
persönlicher Gruß und ein Foto desjenigen, der an
oder auf dieser Straße durch einen Verkehrsunfall ums Leben
kam. Welcher Verkehrsteilnehmer kennt diese spontanen und aus tiefem
Schmerz heraus erstellten Mahnmale an vielen
Straßenrändern der Region nicht.
Eine vor fast zwei Jahren auf den Weg gebrachte Ausstellung, an der
auch die Straßenverkehrsabteilung des Landkreises
Osnabrück mitgewirkt hat, widmet sich dieser Thematik.
"Straßenkreuze gegen das Vergessen" heißt die
großformatige Fotodokumentation, die durch Stelltafeln mit
Zahlen und Fakten zum Tod im Straßenverkehr ergänzt
wird.
Seit fast zwei Jahren "wandert" sie durch Berufsschulen und Gymnasien
der Region, weil sie gerade jungen Verkehrsteilnehmern eine Mahnung
sein so11. Seit einiger Zeit ist sie in der IGS Fürstenau zu
sehen. Um den Ste11enwert dieser Dokumentation zu unterstreichen,
nahmen auch Vertreter der Stadt Fürstenau und der
örtlichen Polizeistation die Ausste11ung in Augenschein.
Der Leiter der Straßenverkehrsabteilung des Landkreises,
Manfred Motzeck, war eigens deswegen aus Osnabrück angereist.
"Prävention und Aufklärung sind eine dauernde
Aufgabe", so Motzeck im Gespräch mit dem derzeit
kommissarischen Schulleiter der IGS, Thorsten Peters.
Dieser wiederum machte deutlich, dass das Ausstellungsthema auch Teil
des Unterrichts gewesen und beispielsweise im Rahmen des
Mofaführerscheinerwerbs ganz gezielt mit in die theoretischen
und praktischen Unterweisungen eingeflossen sei.
Die Zahl der Verkehrstoten im Landkreis sei in den letzten Jahren zwar
deutlich zurückgegangen, woran sicherlich auch die verbesserte
Technik der Fahrzeuge ihren Anteil gehabt habe, so Manfred Motzeck.
Aber auch gute Technik sei letztlich keine Lebensversicherung und gegen
menschliche Unvernunft sowieso kein Kraut gewachsen.
Vor der Blauäugigkeit, alles verhindern zu können,
warnte auch Reiner Schröer als örtlicher
Polizeibeamter. Dennoch, so Motzeck, der darauf verwies, dass die
Ausstellung sehr nachgefragt sei und auch von
außerschulischen Einrichtungen frequentiert werde, sei jeder
Tote weniger ein Erfolg.