Bersenbrücker Kreisblatt     09.02.2007

Für die IGS "ein ganzes Auto aufgefahren"

js Fürstenau.
Die IGS ist eine Schule, für die die Fürstenauer immer gekämpft haben - besonders vor nunmehr 30 Jahren. Einer, der damals als Ratsherr in vorderster Front stand, war Horst Selker. Auch heute noch bewegt ihn dieses besondere Kapitel Fürstenauer Geschichte. Als nun vor einigen Tagen Schulleiter Karl-Heinz Dirkmann nach mehr als 20 Jahren im Amt Abschied nahm und eine gut funktionierende und wachsende Schule hinterließ, fühlte er sich in seinem Tun mehr als bestätigt.
Der Ausgangspunkt: Die IGS, die 1971 ihren Betrieb als Ganztagsschule aufgenommen hatte, sollte auch eine gymnasiale Oberstufe erhalten, damit die Fürstenauer Schüler nicht weite Strecken nach Quakenbrück oder anderswo zurücklegen mussten, wie sich Horst Selker erinnert. Kein leichtes Unterfangen sei dies gewesen. "Ich habe mit meinen vielen Fahrten zum Kultusministerium in Hannover ein ganzes Auto aufgefahren", erzählt Horst Selker. Das sei notwendig gewesen, da es gegen die IGS viele Vorbehalte gegeben habe und sich auch Politiker aus der Region für den Ausbau eines anderen Schulstandortes eingesetzt hätten. "Der Bau der Dalumer Straße ist seinerzeit erfolgt, um eine bessere Verkehrsverbindung nach Quakenbrück zu erhalten", so Horst Selker. Gleichwohl hätten sich die Eltern aus der Region für die IGS ausgesprochen. 4000 Menschen seien durch Fürstenau gezogen und hätten für ihre Schule demonstriert. Manch ein Politiker habe sich den Umzug interessiert durch die Gardinen angeschaut, schmunzelt Horst Selker. Unterstützung erhielten die Fürstenauer schließlich vom Landtagsmitglied und späteren Kultusminister Werner Remmers. "Er hatte immer ein offenes Ohr für uns", betont Horst Selker. Und überhaupt: "Es war oft wichtig, früh morgens an der richtigen Stelle zu sein", berichtet Horst Selker.
An einigen Stellen war Horst Selker auch an der falschen Adresse. In Handrup sei ihm wegen des politischen IGS-Engagements sogar ein Bauauftrag entzogen worden, erinnert sich der Unternehmer. Gleichwohl habe er sich nicht beirren lassen. 1977 gingen dann die ersten 60 Jungen und Mädchen in der Oberstufe an den Start.

 

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