Osnabrücker Land (Archiv) 19.12.2006

Museum aus dem Koffer

Fürstenau.
"Wenn die Jugend nicht zum Museum kommt, muss das Museum eben zur Jugend kommen." Diesen Gedanken hat der Landschaftsverband Osnabrücker Land mit seiner Wanderausstellung "Damit die Jahrtausende nicht spurlos vergehen" in die Tat umgesetzt. Erste Station der Ausstellung war die Inte-grierte Gesamtschule in Fürstenau.
"Wir freuen uns, dass Fürstenau am Rande des Landkreises für die Präsentation ausgewählt worden ist", begrüßte Schulleiter Karl-Heinz Dirkmann die Gäste, bevor der Vorsitzende des Landschaftsverbandes, Dr. Joseph Rottmann, die Regie übernahm und in die Ausstellung einführte. "Den Schülern wird erstmals ein anschaulicher Querschnitt durch die archäologischen Erkenntnisse der gesamten Region aus der 4000-jährigen Geschichte geboten", so Rottmann. Die Ausstellung, die von Gerhard F. Phillip und Ralf Langer konzipiert worden sei, stelle auf sechs Thementafeln wichtige Fundstellen im Landkreis vor.
Vorgestellt werden mesolithische Jäger in Hollage, die Trichterbecherkultur mit ihren Großsteingräbern, der Bohlenweg in Campemoor, Pfostenlöcherfunde in Holsten-Mündrup, Tüllenbeile und Raseneisenerz an der Schnippenburg. Zudem ist die Christianisierung der Sachsen ein Thema. Parallel dazu vermittelt der Landschaftsverband die archäologischen Arbeitsweisen, zeigt in Vitrinen wichtige Funde und stellt einen Museumskoffer mit Material bereit, das Schüler und Lehrer unterrichtsbegleitend nutzen können. Der Dank Rott-manns galt neben anderen dem archäologischen Arbeitskreis, dem Landkreis sowie der Stadt- und Kreisarchäologie und dem Medienzentrum Osnabrück. Sie hätten wichtige Beiträge geleistet, um die Wanderausstellung zu organisieren. Weitere Förderer seien der Heimatbund Osnabrücker Land, der Kreisheimatbund Bersenbrück, der Heimatverein Melle sowie die Kreissparkasse Bersenbrück.
Für die Schüler, die bei der Ausstellungseröffnung mit von der Partie waren, tat sich unterdessen im wahrsten Sinne des Wortes eine neue interessante Welt auf, als sich der Museumskoffer mit seinen Utensilien öffnete und mit Birkenpech an Holzgriffen befestigte Feuersteinklingen sowie Tiersehnen zum Nähen zum Vorschein kamen.

 

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