Bersenbrücker Kreisblatt (Archiv) 14.10.2006
"Wertvolle Woche" für alle Schüler
mk Fürstenau.
Mit oder ohne Musik, mit ausfahrbaren Füßen, mit mal
mehr, mal weniger Stauraum, mit Eiswürfelmaschine oder
Entsafter, für heiße und kalte Tage, mit viel
"Schnickschnack" oder in ganz nüchternem Design - kurzum: Die
Minibar der Zukunft könnte von Fürstenau aus die Welt
erobern, und zwar für weniger als 200 Euro.
Die Betonung liegt aber auf "könnte". Denn die Ideen
für das Projekt entstanden beim so genannte
Management-Information-Game, dem Unternehmensplanspiel des
industriellen Arbeitgeberverbandes Osnabrück-Emsland (IAV).
Die Organisation bietet es in Kooperation mit Schulen der Region an. Im
aktuellen Fall war die IGS Fürstenau dran, deren
Oberstufenschüler, 24 an der Zahl, für die
Länge einer ganzen Wirtschaftswoche Gäste der Firma
Stöckel in Vechtel waren.
Und diese jungen Damen und Herren "durchschwitzten" am Donnerstagabend
entscheidende Präsentationsminuten. Nacheinander und in
Konkurrenz zueinander stellten sie ihr Marketingkonzept für
eine von ihnen entworfene Minibar vor, und zwar vor echten Unternehmern
und weiteren Gästen.
Nun sollte sich herausstellen, was die an wirtschaftlichen
Zusammenhängen interessierte Schülerschaft von den
Seminartagen der Woche "mitgenommen" hatte. Von Unternehmenszielen und
-organisation, von Bilanzrechnung, Gewinn und Liquidität, von
AGs und Aktionären, von Geldbeschaffung, betrieblicher
Mitbestimmung, Forschung und Entwicklung hatten sie gehört.
Die "Camelion Electronics AG" eröffnete den
Präsentationsreigen, gefolgt von "MB - HQ 4000" und der
"Mini-AG". Die Achtergruppen arbeiteten mit Projektor, mit Flyer oder
Standtafel und vor allem mit verbaler Souveränität.
Die am Seminartisch "gebackenen" Jungunternehmer und
Jungunternehmerinnen standen mutig Rede und Antwort. Klar, dass
Aufregung im Spiel war. Auch klar, dass der forschere Typ sich besser
"verkaufen" und sein Produkt schließlich am
überzeugendsten an den Mann bringen konnte. So kam die
"Mini-AG" am besten weg. Die Konkurrenz hatte das Nachsehen. Gestern
Morgen zogen die Teilnehmer Bilanz - zusammen mit Steffen Vogt vom
Bildungswerk der niedersächsischen Wirtschaft und Jana
Billigmann vom IAV.
IGS-Schulleiter Karl-Heinz Dirkmann plädierte während
des MIG-Spiels für eine "viel häufigere"
Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft. Firmenchef und Gastgeber
Reiner Stöckel bezeichnete die Aktion unterdessen als
"wertvolle Woche" für die Schüler.