Bersenbrücker Kreisblatt (Archiv) 01.07.2006
"Als Nächstes planen wir ein Seminar auf der
documenta"
Von Liesel Hoevermann Bersenbrück.
Axel Klose geht nach 25 Dienstjahren als Lehrer an der IGS
Fürstenau in den Ruhestand. An diesem Wochenende gibt es daher
ein "Generationentreffen". Heute steht von 18 Uhr an eine
große Wiedersehensfeier (Ehemalige) und eine feierliche
Verabschiedung für Axel Klose auf dem Programm. Dem Projekt
"Zirkus der Kulturen" bleibt er erhalten.
Herr Klose, seit wann
gibt es das Zirkusprogramm?
Klose: Seit
2003 gastieren wir im Sommer mit diesem Projekt in Greven, Damme und
jetzt erstmalig in Bersenbrück. Schüler verschiedener
Schulen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen lernen hier nicht nur
Zirkusatmosphäre kennen, sondern auch ein Miteinander
verschiedener Nationen.
Jugendleiter und
Studenten arbeiten mit Ihnen zusammen und bilden die Kinder und
Jugendlichen aus. Woher kommen diese jungen Erwachsenen?
Klose: Wir
arbeiten viel mit Studenten der Universität Münster
zusammen. Außerdem haben wir auch Studenten aus der
russischen Stadt Perm, die unser Programm bereichern, und in der
nächsten Woche kommen polnische Studenten aus der
Partnerschule der IGS.
Sind es immer wieder
neue Schüler, oder sind auch "alte Hasen" dabei?
Klose: Wir
haben jedes Jahr viele neue Schüler, zum Teil auch neue
Schulformen. In diesem Jahr arbeiten wir zum Beispiel erstmalig mit dem
Paul-Moor-Bildungszentrum zusammen. Die gemeinsame Arbeit von
Behinderten und Nichtbehinderten ist eine neue und sehr bereichernde
Erfahrung. Das gehört zum Konzept: Wir sammeln Erfahrungen und
geben sie weiter. In unserem Camp arbeiten Schüler und
Studenten mit und für Schüler. Neben den wechselnden
Klassen gibt es einen Stamm von Schülern und Studenten, die
mit im Leitungsteam arbeiten und Verantwortung übernehmen. Die
Schüler können bei uns ihren Jugendleiterschein
machen und werden anschließend zum Übungsleiter
ausgebildet. Viele kommen immer wieder, auch nach der eigenen
Schulzeit. Auch viele Eltern bleiben uns treu.
Sind Sie über
Ihren Beruf als Lehrer an der IGS zu diesem Engagement für
Kinder und Jugendliche gekommen?
Klose: Die
langen Jahre als Lehrer haben sicherlich Einfluss auf meine Arbeit im
Verein. Aber mein Engagement für Kinder und Jugendliche ist
schon älter. Bevor ich in Münster Lehramt studierte,
war ich bereits ab 1960 für zwölf Jahre Soldat in der
Kaserne in Fürstenau. Während dieser Zeit habe ich
als begeisterter Pfadfinder dort die Gruppe Armin gegründet.
Die Kinder von damals sind heute die Verantwortlichen. Ebenso ist es
mit der DLRG Fürstenau, die ich damals geführt habe.
Nach meinem Studium und meiner Arbeit als pädagogischer
Seminarleiter im Hümmling bin ich 1981 an die IGS
Fürstenau gekommen.
Wie viele
Schülergenerationen haben Sie In 25 Jahren
Lehrertätigkeit begleitet?
Klose: Vier
Generationen, wenn man sechs Jahre pro Schüler rechnet. Wir
haben jeweils sechs Jahre unter ein Motto gestellt. "Von Null Bock auf
Hundert" hieß das erste, "ein Plädoyer für
das Ehrenamt" das vierte. Kollegen, der Schulleiter und Eltern haben
miteinander gearbeitet. So konnten wir erfolgreiche Projekte starten,
die uns in den 25 Jahren immerhin 26 Preise bei überregionalen
und nationalen Wettbewerben einbrachten.
Was planen Sie jetzt?
Klose:
Gemeinsam mit meinem langjährigen Kollegen Malte Ewert plane
ich ein Seminar auf der Weltkunstausstellung in Kassel. Wir erarbeiten
gerade das Konzept.