Bersenbrücker Kreisblatt (Archiv) 20.04.2006
Intensive Erfahrung für alle Schüler
Fürstenau.
Lange stand der Schüleraustausch zwischen Lycée de
Montgeron und der IGS in Fürstenau auf der Kippe. Am Ende hat
doch noch alles geklappt.
Als die Organisatoren mit den ersten Planungen für das Projekt
begannen, kam es in den Vororten von Paris zu Jugendunruhen. Kein
günstiger Zeitpunkt, um Eltern und Schüler
für das Vorhaben zu begeistern. Besonders auf
französischer Seite gab es Anlaufschwierigkeiten. Erst mit
einem Videofilm, der die deutschen Schüler und ihre Schule
zeigte, gelang es, Interesse zu wecken. Dann kurz vor der Abreise neue
Schwierigkeiten: Bei den Protesten gegen die Arbeitsmarktreform in
Frankreich wurden auch die Schulen bestreikt und teilweise von
jugendlichen Trupps überfallen.
Dem Austausch tat dies aber keinen Abbruch mehr. Getreu dem
Elysée-Vertrag nutzten deutsche und französische
Jugendliche die Möglichkeit, das Verständnis
füreinander zu vertiefen. Dass dabei das Besuchsprogramm aus
Gründen der Vorsicht bisweilen abgeändert werden
musste, wog dabei nicht so schwer. Die Schüler kamen dennoch -
trotz teilweise massiver Polizeipräsenz und Demonstrationen -
auf ihre Kosten: Montmartre, Centre Pompidou, Eiffelturm, Quartier
Latin. Begriffe, die die Schüler nun mit Inhalt
füllen können. Und was noch besser ist: Gerade
angesichts der besonderen Situation in Frankreich haben die
Austauschschüler auf beiden Seiten in puncto Sprache,
Gesellschaft, Schule und Familie intensive Erfahrungen sammeln
können. Darin waren sich alle Teilnehmer einig. Ihre
Eindrücke werden sie unter dem Thema "La France qui rit - la
France qui pleure" zusammenfassen und beim Gegenbesuch der Franzosen im
Juni vorstellen.