"Pisa war für uns der reinste Glücksfall"

Fürstenau (cg)
Der Start der neuen Bücherei der Integrierten Gesamtschule Fürstenau, die zugleich auch von der Öffentlichkeit genutzt werden kann, verläuft recht viel versprechend: Seitdem die Bibliothek um vier PC-Plätze erweitert wurde und nun "Mediothek" heißt, ist die Nachfrage groß.
"Pisa war für uns der reinste Glücksfall", wählt Simone Knocke, die Leiterin der Bibliothek, eine pointierte Formulierung, als sich Fürstenau Samtgemeindebürgermeister Helmut Kamlage, sein Allgemeiner Vertreter Peter Selter und Karl-Heinz Dirkmann, Leiter der Integrierten Gesamtschule (IGS), in der neuen Mediothek umschauen. "Bibliotheken spüren zurzeit den Aufwind. Man merkt, dass die Menschen begriffen haben, dass das Lesen wichtig ist", sagt Knocke.
Regelmäßige Gäste in der Bücherei sind die Kindergärten und Grundschulen, ergänzt die Leiterin. Ein Blick genügt, um die Aussage bestätigt zu bekommen: Regal und Kiste mit Kinderliteratur sind lückenhaft, weil an junge Leser verliehen.
Pünktlich am Schuljahresbeginn hat die neue Bücherei ihre Pforten geöffnet. Rund 1,2 Millionen Euro hat die Samtgemeinde Fürstenau in den Neubau investiert. Zur Hilfe kam ihr dabei das von der Bundesregierung aufgestellte Programm zur Förderung der Ganztagsschulen. So gab es für rund 90 Prozent der Baukosten eine Gegenfinanzierung. Alleine hätte die Kommune die Last nicht schultern können.
"Das ist hier alles maßgeschneidert und insgesamt eine unglaubliche Verbesserung", lobt Simone Knocke die neue Bibliothek, die so gar nicht zu dem sonst geltenden angestaubten Image von Büchereien passen will. Helle Farben, moderne Sitzmöbel, vier Computer-Arbeitsplätze und eine gemütliche Sofaecke zum Lesen und Schmökern laden die Schüler ein, einfach mal vorbeizuschauen.
Da hat es in dem Provisorium ganz anders ausgesehen: Die rund 12000 Bände waren allesamt in einem Klassenraum untergebracht, weil die alte Bibliothek den strengen Verordnungen des Brandschutzes nicht mehr genügte. "Und Unterricht in der Bücherei war aus Platzgründen überhaupt nicht möglich", erinnert sich Simone Knocke, die seit acht Jahren die IGS-Bücherei betreut.
Und jedes Mal darauf hinweist, dass die nicht nur den Schülern zur Nutzung zur Verfügung steht, sondern auch allen interessierten Leseratten in Stadt und Samtgemeinde Fürstenau. Und durch die EDV ist vieles einfacher geworden. Sie hat den Zettelkasten bei der Ausleihe überflüssig gemacht, außerdem besteht die Möglichkeit der Fernleihe. Sämtliche Bücher können bei Bibliotheken in der Nachbarschaft geordert werden.
Die neu gewonnene Lust am Lesen wollen Samtgemeinde, IGS und Bibliotheksleitung langfristig erhalten, planen Aktionen und Kooperationen, mit denen für die Bibliothek in der IGS Fürstenau geworben werden soll.
Öffnungszeiten: montags bis mittwochs, freitags von 8 bis 13.15 Uhr, donnerstags 8 bis 12 Uhr, montags von 16 bis 17.30 Uhr, donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr.

 

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