Osnabrücker Land (Archiv) 28.06.2004
Ein Drittel schaffte Abitur auch ohne Empfehlung
Fürstenau (mk)
Die 42 Schülerinnen und Schüler der Integrierten
Gesamtschule (IGS) Fürstenau, die während eines
Festaktes am Wochenende ihre Abiturzeugnisse erhielten,
verließen ihre Schule in gleich zweifacher Hinsicht als
"besonderer Jahrgang". Mit einem Notendurchschnitt von 2,6 hatten die
Abiturienten den Landesdurchschnitt "getoppt". Und mit dem nunmehr 25.
Abitur seit Bestehen der IGS-Oberstufe waren sie zudem zum
Jubiläumsjahrgang der Schule avanciert.
Mit unverhohlenem Stolz verwies Schulleiter Karl-Heinz Dirkmann in
seiner Laudatio auch darauf, dass immerhin 13 Schüler dieses
so erfolgreichen Jahrganges - im Übrigen mehrheitlich Jungen -
einst keine Gymnasialempfehlung gehabt hätten. Es zeige sich,
dass die Ausrichtung der IGS, den Weg möglichst lange offen zu
halten, der richtige sei "und", so Dirkmann wörtlich, "dass
die Schulstrukturreform mit ihren sehr frühen Festlegungen
unter Umständen falsch sein kann."
Als Jahrgangsbeste hatte Juliane Kunert abgeschlossen. Die
Fürstenauerin erhielt den "Johann Heinrich Hammer-Preis", den
der Förderverein der Schule in Erinnerung an einen besonderen
Schulmeister Fürstenaus erstmalig verlieh.
Fördervereinsvorsitzender Friedhelm Spree, der in seinem
Grußwort auch an die "schon immer fortschrittliche und
bisweilen gar revolutionäre Züge" tragende
Schulstruktur Fürstenaus erinnerte, lobte das positive
Außenbild der IGS.
Helmut Kamlage, Bürgermeister der Samtgemeinde
Fürstenau, hob den Anteil des Schulträgers am Erfolg
der Schule hervor. Er empfahl den Absolventen, an ihre
Fähigkeiten zu glauben. Mit dem Abitur seien sie für
die Zukunft gut gerüstet, so Kamlage. "Nehmt euer Leben an und
macht was draus", wandte sich Elternsprecherin Christiane Raster an die
Mädchen und Jungen.
Das Abitur sei der Höhepunkt der Schulzeit und ein hoher
Bildungsstand, sagte Oberstufenkoordinatorin Sigrid Leinert-Pankratz.
Die Pädagogin weiter: "Vertraut auf eure Kenntnisse und
Fähigkeiten, habt Mut zur Kreativität und tragt dazu
bei, diese Welt gerechter zu machen." Und mit seiner
abschließenden Bitte schien Schülersprecher
Sebastian Schmidt im Rahmen seines herzlich verpackten und mit viel
Beifall bedachten Rückblicks dem "IGS-Abi-Jahrgang 2004" aus
der Seele zu sprechen: "Lasst uns daher mit viel Hoffnung, Mut und dem
nötigen Glück dieses Leben leben, für das
wir nun immerhin 13 Jahre gelernt haben."